Dreißig satte Jahre ist es her, dass die deutsche Formation mit dem Release von „Time To Move“ an die Sonne kam. Das feiert man nun mit diversen Vinyl-Ausgaben. Die Crossover-Pioniere aus Münster gehören für mich zu den ganz, ganz wenigen heimischen Genre-Bands, die international mithalten können. Das bewiesen sie direkt mit ihrem im Jahr 1994 veröffentlichten Debütwerk, das mir nun im schwarzen Gold vorliegt. Klar, damals, als waschechter Poser, hatte ich mit derart Releases schon Schwierigkeiten. Man musste aber der Energie und dem Groove gewisser Songs Respekt zollen. „Pour Me A Glass“ der harte Opener, der Hit „Little Girl“ (der Nirvana und Alice In Chains“ im Blut hat), den Rap-Kracher à la Clawfinger „Move“, sowie der Single „Risin High“ (die mir persönlich nicht so viel Spaß bereitete), zielten genau auf die zeitgenössische Jugend, die den Trend des Grunge und Crossover hierzulande aus dem Seattle-Dunst übernahm.

Selbst MTV konnte man überzeugen und bekam den Titel German Local Hero. Es gab anstandslos Gold für diesen Rundling. Was mir damals dennoch völlig gegen den Strich ging, dass diese Newcomer-Acts (natürlich nicht nur H-Blockx) mit den großen Helden wie Bon Jovi und Konsorten im Vorprogramm auf Tour gingen, Das passte so gar nicht zusammen. Mein persönlicher Favorit ist der kurze Beitrag „H-Blockx“ mit dem fulminanten Bass-Lauf. Auch das aggressive, an Limp Bizkit erinnernde Stück „Real Love“ kann mich überzeugen. Im Nachhinein haben die Jungs auch für mich alles richtig gemacht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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