Die einzige Combo, die ich bisher aus Armenien kannte, sind die All-Female Black Metal-Band Divahar, deren Debüt „Divarise" 2014 über das griechische Label Sleaszy Rider erschienen war und zu einem Review und einem Interview auf unserer Seite führte. Nun gesellen sich noch Rampant Beast hinzu. Auch wenn Armenien ziemlich untypisch für Metal im Allgemeinen ist, mag man es dort anscheinend ziemlich räudig. Rampant Beast waren von 2019 bis 2020 zunächst unter dem Namen Intoxicated aktiv, blieben unter diesem Banner jedoch ohne Veröffentlichung. Demos und/oder EPs gab es auch nach der Umbenennung nicht. Hier legen sie gleich ihr erstes Album hin, dass im Juni erst auf Kassette rauskam und nun eben auch für ein breiteres Publikum auf CD erhältlich ist. Enthalten sind neun Tracks. Damit kommt an genau auf eine halbe Stunde Spielzeit. Aber die hat es in sich! Rampant Beast spielen eine heftige Mischung aus Black-, Speed- und Thrash Metal. Roh und ungeschliffen, wild und ungestüm, und manchmal auch schön am Metronom vorbei, poltern sie durch ihre neun blasphemischen Hasstiraden, dass einem Hören und Sehen vergeht! Bei so viel schonugsloser Raserei wird einem schon mal schwindelig, haha! 

Hier geht es richtig ab! An all die alten Legenden fühlt man sich hier erinnert: ganz frühe Kreator, Sodom, Destruction, Poison (die Deutschen!), Protector, in ganz krassen Passagen auch mal an Desaster, das Bathory-Debüt und sogar Aura Noir (bei den Gitarrenläufen). Der Gesang mit seinen klischeetriefenden Texten könnte fieser kaum sein und lässt mir Bands wie Razor oder Morbid Saint in den Sinn kommen (Übrigens ist „Extreme Aggression" hier kein Kreator-Coversong!). Eine leichte, Venom- und Warfare-mäßige Punk-Attitüde ist der Horde ebenfalls nicht abzusprechen. Sauber gespielt ist es zwar nicht, und auch von einer Hochglanz-Produktion ist man meilenweit entfernt. Aber da scheißen sie drauf, und das ist auch goat so! Es ist nicht so schlecht produziert, dass man von einem Demo sprechen könnte, aber es klingt sehr alt! Geil finde ich vor allem, wie authentisch sie dabei sind, denn sie klingen zu keiner Sekunde wie eine der vielen, langweiligen Retro-Bands der heutigen Zeit, die einfach nur einer Zeit hinterher hecheln, in der sie noch nicht einmal geboren waren. Hier herrscht der wahre Spirit fort. So muss Underground Metal klingen! Maniacs ans Werk! Hier ist der Link: Into The Infernal Pyre | RAMPANT BEAST | WITCHES BREW (bandcamp.com).

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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