TEMPLE WITCH - OCEAN THOUSAND, MOUNTAIN THOUSAND


Label:WORMHOLEDEATH
Jahr:2024
Running Time:51:10
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es begann während der Covid 19 Pandemie im Jahr 2020. Gitarrist und Sänger Andy Russell wandte sich an Schlagzeuger Johno Benedik die Drums für einen älteren Song neu aufzunehmen. Das Projekt wurde dann zu einer neuen Stoner/Doom Metal Band. Das war die Geburtsstunde von Temple Witch aus Akron (Ohio). Für die ersten Studio-Aufnahmen kam Bassist Jacob Jones dazu. Das Debütalbum "Hand In Hand With Chaos“ erschien im Juni 2021. Im April 2023 verließ Johno Benedik die Band und wurde durch Jacob Wherley ersetzt. Einen Monat später konnten Temple Witch einen Plattenvertrag mit Wormholedeath abschließen. Unter diesem Label wird im August der zweite Release „Ocean Thousand, Mountain Thousand“ veröffentlicht. „Ocean Thousand“ startet mit einem druckvollen Intro. Insgesamt wird eine sehr düstere Grundstimmung verbreitet. Die Bässe dröhnen. Der Gesang klingt stark gepresst und wird teilweise geprägt von technischer Verfremdung.

Zu Beginn von „Knew It Once“ hört man tiefe Riffs und eine Bass-Linie. Das Schlagzeug gibt den ruhigen Rhythmus vor. Später zieht das Tempo etwas an. Die nächsten beiden Tracks haben Überlänge von mehr als zehn Minuten. „This Too Shall Pass“ startet mit einem kurzen Intro, bei dem die tiefen Töne dominieren. Die doomigen Riffs unterlegen den diesmal klaren Gesang. In der zweiten Hälfte kann man stellenweise cleane Gitarren hören. Damit wird auf den weniger düsteren Sound gegen Ende hingearbeitet. „Chase Tigers Away“ ist noch eine Minute länger als sein Vorgänger. Zu Beginn gibt es diverse Sound-Spielereien. Danach dominieren erneut tiefe Bass- und Gitarren-Parts. Diese im Vordergrund stehenden, sich ewig wiederholenden Klänge sind ein Grundmerkmal des Drone-Sounds.

Die Sound-Effekte von „Other Things“ klingen gespenstisch. Dies wird kontrastiert von akustischen Klampfen. Das nimmt dem Ganzen ein wenig von der Düsternis. Auch klingt der Gesang später fast schon heiter. Eine akustische Doom-Ballade. Bei „Motion“ kehrt die Düsternis zurück. Tiefe Gitarren zu Beginn und ein Schlagzeugspiel, das an rituelle Gesänge und Tänze von Naturvölkern erinnert. Tiefe, extrem verzerrt klingende Basstöne und Wolfsgeheul sind zu hören, bevor die Vocals einsetzen. Über fast die gesamte Spielzeit der Veröffentlichung wird extreme Düsternis verbreitet.

Der Sound ist geprägt von extrem tiefen Tönen, fast schon bis zur Schmerzgrenze. Dazu die sich immer wieder wiederholenden Klangstrukturen. Daran werden sich die Meinungen sicherlich teilen. So mancher wird das Album eintönig beziehungsweise langweilig finden. Da muss man genau hinhören, um die kleinen, aber feinen unterschiedlichen Nuancen herauszuhören. Temple Witch bieten auf „Ocean Thousand, Mountain Thousand“ keine leichte Kost.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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