DORO - ANGELS NEVER DIE


Label:VERTIGO
Jahr:1993
Running Time:53:53
Kategorie: Classics
 

Nach dem etwas sehr ruhigen „True At Heart“ Release hieß es wieder bei den Rockfans Boden gut machen. Dabei war es für Musik außerhalb des Grunge zu der Zeit eh schwer. Produzent war diesmal Jack Ponti der unter anderem schon als Songwriter mit Alice Cooper und Bon Jovi gearbeitet hatte. "Eye On You" eröffnet den Longplayer zünftig und zeigte, dass Doro es wieder deutlich rockiger angehen lassen wollte. Ein Rock-Metal-Stampfer, so wie ihn die Fans von ihr hören wollten. Im gleichen Stil geht es mit "Bad Blood" weiter, den ich vor vielen Jahren selbst gecovert habe. Der Titel "Last Day Of My Life" ist eine bluesige Nummer mit schönem Refrain.

Alles in allem klang Doro im Jahre 1993 sehr amerikanisch. „Born To Bleed" startet mit einer balladesken Strophe und ist mit einer Hookline vom Feinsten ausgestattet. Für das Songwriting zeichnete sich neben Doro, Jack Ponti auch ein gewisser Vic Pepe verantwortlich. Mister Pepe war in der Vergangenheit noch viel mehr bei Alice Cooper involviert als Herr Ponti. Demnach haben fast alle Rocktitel von „Angels Never Die“ etwas von dem Fürsten der Finsternis. Fast jeder Track hätte auch von Alice gesungen, auf „Hey Stoopid“ oder „Trash“ stehen können.

Die Tunes folgen alle derselben Logik und Dramatik. Auch bewegt sich fast alles im gleichen Tempo. Wäre nicht mit Joey Franco (ex-Twisted Sister) ein Drummer vermerkt, möchte man meinen, hier sei ein Drumcomputer zu hören. Mal ein schneller Headbanger zwischendurch hätte das Gesamtwerk vielleicht etwas aufgelockert. Die Klavier-Überballade auf Deutsch "Alles Ist Gut" zum Ende ist wahrlich mal wieder ein Kleinod und belegt Doros Händchen für gefühlvolle Kompositionen. Insgesamt gesehen war „Angels Never Die“ ein durchweg gutes Album mit vielen großartigen Melodien und Momenten. 

 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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