ARAKAIN - THRASH THE TRASH
Label: | SUPRAPHON |
Jahr: | 1990 |
Running Time: | 39:42 |
Kategorie: |
Classics |
Gemeinsam mit Citron zählen Arakain zu den ältesten Metal-Bands in Tschechien. Beide sind auch heute immer noch aktiv. Die beiden Gitarristen Jiři Urban (seit der Gründung 1982) und Dan Krob (seit 1986) sind immer noch von früher dabei. Gegründet wurden Arakain bereits 1982. Nach acht Jahren, in denen sie zwei Demos, drei 7"-Singles und ein paar Sampler-Beiträge veröffentlicht hatten, kam es 1990 dann endlich zum lang ersehnten Debüt-Album. Auch wenn der Titel Englisch ist, handelt es sich – wie im Ostblock damals so üblich – um ein Album komplett mit Texten in der uns völlig unverständlichen Landessprache (auch wenn es 1994 eine Neueinspielung auf Englisch unter dem Albumtitel „Thrash!" gab). Für mich ist „Thrash The Trash" nicht nur Arakains bestes Album, sondern auch das beste Ostblock Metal-Album überhaupt. Mehr geht nicht! Neun Songs sind hier am Start, die eine perfekte Mischung aus Thrash- und Power Metal bieten. Es gibt fette Riffs, flottes Geknüppel, Midtempo, präsente Leadgitarren und coole Breaks, was mich oft an so manche Bay Area-Band aus den Achtzigern erinnert. Dazu ist alles sehr gut gespielt.
Es gibt rauen, aber stets melodischen und kraftvollen Gesang von Aleš Brichta, der die Band jedoch 2002 verließ, um eine Solokarriere anzupeilen. Musikalisch liegt man – grob gesehen - irgendwo zwischen alten Metallica-Sachen, Metal Church, Omen und Heathen mit einem Schuss Artillery beim Gesang. „Štvanice" hat ein cooles „Hell Awaits"-Gedächtnisriff und erinnert auch im weiteren Verlauf etwas an Slayer im Midtempo-Bereich. Höhepunkt ist aber der letzte Song, „Amadeus", dessen Anfangsriff doch stark an „Metal Church" von Metal Church erinnert. Die Band streitet Letzteres übrigens ab und behauptet, dass das Zufall sei. Musikalisch ist hier jedenfalls jeder Schuss ein Volltreffer, und auch die Produktion ist für die Zeit richtig gut! Witzigerweise hat die Faust auf dem Artwork sechs statt nur fünf Finger. Angeblich soll es sich dabei um die Hand des Teufels handeln, die den Eisernen Vorhang durchstößt (was ja kurze Zeit später tatsächlich auch passiert ist), haha! Sehr geil! Wer auf amerikanischen Power- und Thrash Metal steht und sich an der harten Phrasierung der tschechischen Sprache nicht stört, der sollte hier auf jeden Fall mal reinhören!
Tracklist:
Seite 1:
Thrash The Trash
Šakal
Šerehezád
Ne! (Jdi A Zavbíjej)
Seite 2:
Pán Bouře
Štvanice
311 Perut´
Noc
Amadeus
Line-Up:
Aleš Brichta – Vocals
Jiři Urban – Guitar
Dan Krob – Guitar
Zdeněk Kub – Bass
Bob Vondrovic – Drums
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller