J. GEILS BAND - FULL HOUSE - LIVE
Label: | ATLANTIC |
Jahr: | 1972 |
Running Time: | 35:45 |
Kategorie: |
Classics |
Die J. Geils Band war eine amerikanische Bluesrock-/Rhythm & Blues-Band, die 1967 in Worcester, Massachusetts, gegründet wurde und die bis 1985 in ein- und derselben Besetzung unterwegs war. Lediglich Sänger Peter Wolf verließ die Band schon 1983 (Ich war immer der Meinung, dass John Warren „G." Geils als Chef auch der Sänger war, war er aber nicht!). Aber auch das war schon eine lange Ära. Mein erster Berührungspunkt mit der Band war aber ein ganz anderer. Natürlich kannte ich ihren Mega-Hit „Centerfold" zuerst, allerdings zunächst nur als Coverversion von Tankard, die den Song auf ihrem 1992er Album „Stone Cold Sober" coverten. In einem Plattenladen in Dortmund stand dann für 6 € das erste Live-Album der J. Geils Band herum und wurde mir als sehr gutes, hartes Blues Rock-Album angepriesen, das nichts mit der späteren kommerziellen Ausrichtung der Band zu tun hatte. Ich nahm das Ding mit und war tatsächlich begeistert. Wie bei allen drei offiziellen Live-Alben, die es auf Vinyl gibt, nahm die Band in Detroit auf. Je größer sie wurden, desto größer wurden dann auch die Hallen. „Full House" wurde am 21.04.1972 im Cinderella Ballroom mitgeschnitten („Blow Your Face Out" von 1976 in der Cobo Hall und „Showtime!" von 1982 im Pine Knob Music Theater). Hier geht es aber um das erste Live-Album. Zuvor gab es erst zwei Studio-Alben der Band.
Nach einer kurzen Ansage geht es direkt mit hartem Bluesrock los. Das Riff von „First I Look At The Purse" erinnert etwas an „I Don´t Need No Doctor", ist jedoch kein Coversong. Direkt in der ersten Strophe gibt es einen Abscheißer von Sänger Peter Wolf. Glattpoliert wurde hier nichts. „Homework" kommt deutlich relaxter daher. „Pack Fair And Square" ist ein kurzer, flotter Rock ´n´ Roller. Legendär ist die Stotter-Ansage von Peter Wolf vor dem Instrumental „Whammer Jammer", bei dem die Mundharmonika quasi den Leadgesang übernimmt. „Hard Drivin´ Man" hat in der Tat viel Drive und reißt das Publikum hörbar richtig mit. Mit dem neunminütigen John Lee Hooker-Cover „Serves You Right To Suffer" macht man schwermütig im Moody Waters-Stil weiter. „Cruisin´ For A Love" ist wieder ein treibende Blues-Nummer mit Mundharmonika-Begleitung. Zum Schluss wird bei „Looking For A Love" zunächst gut am Schlagzeug geknüppelt. Das Tempo bleibt aber auch im weiteren Verlauf verhältnismäßig hoch. Die Band zeigt viel Spielfreude, Sänger Peter Wolf hat mit seiner kratzigen Stimme das Publikum voll im Griff. Der Sound ist schön rotzig und geradeaus. Aber vor allem bleibt hier alles schunkel- und balladenfrei! Man muss als Hard Rock- und Metal-Fan sicherlich nicht alle Alben der J. Geils Band besitzen (vor allem die späteren nicht...), aber die ersten drei und vor dieses Live-Album hier kann man sich für wenig Geld blind in die Sammlung stellen!
Tracklist:
Seite 1:
First Look At The Purse
Homework
Pack Fair And Square
Whammer Jammer
Seite 2:
Hard Drivin´ Man
Serves You Right To Suffer
Cruisin´ For A Love
Looking For Love
Line-Up:
Peter Wolf – Lead Vocals
John Warren "J." Geils – Guitar
Richard "Magic Dick" Salwitz – Harmonica
Seth Justman - Keyboards
Danny Klein – Bass
Stephen Jo Bladd – Drums, Vocals
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller