WINTER - KEEPING THE FLAME ALIVE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2024
Running Time:55:50
Kategorie: Eigenproduktion
 

Ob die ständig musikalisch wechselnde Ausrichtung der Winter-Alben dem Protagonisten Markus Winter von Nutzen sein wird, wage ich zu bezweifeln. War die Compilation "Looking Back", die im Jahr 2022 erschien noch ein Sammelsurium an melodischen Pop-AOR- und Wave-Sounds, gab es mit dem Release von "Fire Rider" aus dem gleichen Jahr, ein Punk und Goth Rock Gemisch, das richtig zu Herzen ging. Heuer versucht der Matador an der Gitarre sich im Hard Rock bis Metal. Kann sein, dass dieser Sprung bereits mit dem Werk "Heroes", aus dem letzten Jahr vollzogen wurde, aber damit wurden wir nicht bemustert. Glücklich ist dieser Wandel nicht ausgearbeitet worden, denn was Winter hier als fetzige Kompositionen anbietet, läuft auf dem unteren Level des Genre und taugt für aktuelle Zeiten so gar nichts.

Wäre "Keeping The Flame Alive" vor vierzig Monden erschienen, könnte man noch das eine oder andere Auge zudrücken. Hier gibt es elf Mal Tralala-Musik, die niemanden kratzen wird. Sorry, aber da kann selbst Gastsänger Ralf Scheepers (Primal Fear) auf "Wheel Of Fortune" oder seine weiteren Shouter (Iggy Rodriguez von Damnation Angels, Siggi Schüssler von Messenger), die im Studio zu Besuch waren, den Karren nicht eine Sekunde lang aus dem Dreck ziehen. Man will an Running Wild, Helloween oder gar an die eben erwähnten Primal Fear anschließen, kommt aber nicht in die Nähe der Qualität im Songwriting der Vorbilder.

Stimmlich serviert der Mikrofon-Mann manchmal stimmliche Anleihen von Dave Mustaine (Megadeth) wie auf der Nummer "Guardians Of Life", aber auch zu dieser Affinität kann ich nur müde lächeln.  Auch textlich ist das Material altbacken und spannungsfrei. Winter ist im Jahr 2024 komplett ideenlos und ohne Eigenständigkeit. "Into The Fire" klingt so abgekupfert...das geht gar nicht mehr. Wie dem auch sei, ich hoffe sehr dass Mister Winter mit dem nächsten Werk seinen alten Spuren folgt.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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