VICTORY - CIRCLE OF LIFE


Label:AFM
Jahr:2024
Running Time:45:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Herman Frank ist neben seiner Band unter eigenem Namen sowie Iron Allies mit David Reece (ex-Bonfire) auch weiterhin mit Victory aktiv. Das beim Line-Up gibt es bei den drei Truppen Überschneidungen. So gesehen sind Iron Allies gleich Victory mit einem anderen Sänger. Aber wen interessiert es? Es gibt natürlich Stimmen, die sagen, die Weiterführung Victorys durch Frank wäre nicht korrekt, weil er bei der allerersten Scheibe noch gar nicht dabei war und er somit kein Gründungsmitglied wäre. Er hätte sich geschickterweise im Jahre 2011 hintenrum den Namen gesichert. Das kann man eben so oder so sehen. Fakt ist, dass er aber seit der zweiten Scheibe mit von der Partie war und es ab da damals so richtig losging. Zudem war er es, der seinerzeit Fernando Garcia in die Band geholt hatte. Ein wichtiger Schritt in der Bandhistorie.

Die beiden Gründungsmitglieder Tommy Newton und Fargo Pedder Knorn waren nach und nach ausgestiegen und hatten kein Interesse mehr. So ersetzte Frank die beiden und machte munter mit Sänger Jioti weiter. Letzterer konnte aufgrund von Stimmproblemen später nicht mehr singen. So stellte Herman vor gut drei Jahren ein komplett neues Line-Up zusammen, weil auch der damalige Basser und der Drummer anderweitig verpflichtet waren. Mit Sänger Gianni Pontillo (Pure Inc.) von der Schweizer Band The Order tat er einen Goldgriff. Ich durfte die Band Ende 2021 schon mit dem neuen Vokalisten live sehen und war einfach begeistert, wie er die alten Songs rüberbringt. Nun liegt mit Gianni bereits die zweite Scheibe vor. „Circle Of Life“ dürfte keinen Victory-Anhänger enttäuschen. Hier werden alle Trademarks der Band berücksichtigt.

Der Sound stimmt, wenn auch nicht im Weltklasse-Format, aber vollkommen ok. Der Opener „Tonight We Rock“ ist zugleich das Motto und die Stimmung der kompletten Scheibe. Die Vorab-Single „American Girl“ ist ein Ohrwurm sondergleichen. Auch die übrigen acht Tunes wie „Moonlit Sky“ oder „Falling“ sind Melodic-Metal-Perlen erster Güte und bekommen in unserer schnelllebigen Zeit hoffentlich die Beachtung, die sie verdient haben. Die Nummer „Money“ spricht mir aus dem Herzen. Er spiegelt die heutige Gesellschaft wider. Insgesamt ist „Circle Of Life“ ein Werk, welches, wie auch schon der Vorgänger „Gods Of Tomorrow“, nicht zu den schlechten Alben der Victory Diskografie gezählt werden sollte.

Insofern es überhaupt schlechte Releases der Hannoveraner gibt. Auch wenn die heutigen Victory in Wirklichkeit ein neuer Act sind, führt Herman Frank das Erbe würdevoll weiter. Da soll jeder reden, wie er will, aber es auch erst mal nachmachen. Ich hoffe, dass auf der kommenden Tour neben den alten Klassikern und auch Hits der Pontillo-Alben gespielt werden.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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