Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man voll wenig über Edge Of Sanity redet, obwohl gefühlt jeder Schweden Death Metal liebt. Sie waren für ihre Zeit schon ziemlich innovativ und haben praktisch nie zweimal das gleiche Album veröffentlicht. Nun wird der Backkatalog nochmal neu aufgelegt, um den Horrorpreisen der alten Tonträger bei Ebay und Discogs Beine zu machen. Und das lohnt sich! Hier liegt mir mit „Purgatory Afterglow" das ursprünglich 1994 erschienene vierte Album der Band vor, bei der man sich erstmals etwas vom klassischen Death Metal verabschiedete.

Den gibt es hier zwar auch noch, doch man ging auch ein paar Experimente ein. Das Album klingt ein bisschen wie zwei Platten. Und dieser Grundgedanke ist gar nicht so verkehrt. Denn die Band hatte eigentlich geplant, zwei EPs zu veröffentlichen: eine mit dem für sie typischen Death Metal („Purgatory") und eine experimentelle EP mit Hard Rock-Einflüssen („Afterglow"). Dieser Mischmasch passte nicht unbedingt zusammen, und das merkt man hier auch. Damals wurden erstmals kritische Stimmen laut.

Dennoch muss ich mit dreißig Jahren Abstand sagen, dass das Album echt geil gealtert ist. Aber natürlich ist man auch als traditioneller Death Metaller im Laufe der Zeit viel offener und toleranter geworden. Das Album liegt mir als Doppel-CD vor, einmal remastert und einmal als Remix. Ich höre, ehrlich gesagt, keinen großen Unterschied, allerdings muss es einen geben, denn die zweite CD dauert einige Sekunden länger, haha! Egal, wer das Album damals nicht gut fand oder verpasst hat, hat jetzt nochmal die Chance!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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