ALARMBABY - CHAOS
Label: | DRAKKAR ENTERTAINMENT |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 39:21 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Vier Jahre nach dem Debütwerk „Killamädchen“ nun also der zweite Streich der Truppe aus Mannheim. Nachdem ich beim ersten Mal nicht so wirklich überzeugt war, bin ich gespannt, ob sich die Band weiterentwickelt hat. Die Bass-Position ist jedenfalls nun mit Luisa ebenfalls weiblich besetzt, zurzeit anscheinend ein neuer Trend, denn mir fallen sofort etliche aktuelle Acts ein, wo ebenfalls eine Lady die dicken Saiten zupft. Ein Umstand, den ich sehr begrüße, da die Damen meistens ohne Pick spielen und richtig mit den Fingern zupfen. Mir gefällt das! Aber zur Musik, hat sich etwas geändert? Nein, nicht wirklich. Mal davon abgesehen, dass einige Tracks recht übersteuert und krachig klingen, bleibt man der Wilderei in Neue Deutsche Welle Tunes, Rotz-Punk-Rock, 80ziger New Wave und teilweise Avantgarde-Sprenkeln treu. Textlich kommt jetzt vielleicht eine Überraschung, oder? Ebenfalls negativ. Dazu muss ich allerdings sagen, ich bin ein Hörer des deutschsprachigen Rock der ersten Stunde und kenne daher eine ganze Menge der damaligen Songs wirklich in- und auswendig.
Die Jüngeren haben eventuell nicht den Background und finden das alles klasse, aber auch hier wirkt es, wie schon seinerzeit die Prinzen sangen „Alles Nur geklaut“. Die Thematik der ersten beiden Tunes erinnert mich doch sehr an den Godfather des deutschsprachigen Rocks Udo Lindenberg, der diese Dinge schon vor Jahrzehnten besungen hat. Gut, die Zeile mit dem vibrierenden Handy im Stück „Jetzt Gehts Ab“ ist natürlich neu, weil das damals eben noch nicht erfunden war. Ansonsten geht es mal flach wie bei Nena, oder tiefgründiger als bei den Ärzten durch Herzschmerz und Revolutions-Materie. Und wie schon beim ersten Wurf, bleibe ich dabei. Partytaugliche Musik zu reichlich Kaltgetränken und Pogo. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür ist das Digipack nett aufgemacht, mit schickem Booklet und einem gestickten Patch für die Kutte.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt