WARLOCK - HELLBOUND


Label:VERTIGO
Jahr:1985
Running Time:37:36
Kategorie: Classics
 

Die „Hellbound“ erschien am 29.05.1985 und erwirkte für Warlock und Doro den Durchbruch. War die Düsseldorfer Band das Jahr zuvor mit ihrem auf dem belgischen Mausoleum Label erschienen Album „Burning The Witches“ noch der Geheimtipp in Deutschland, ging es nun gewaltig durch die Decke. Mit der Plattenfirma Vertigo im Rücken waren die Umstände im Zuge des Produktionsprozesses gleich um einiges professioneller. Produzent Henry Staroste (Casanova, BoysVoice), eher nicht aus dem Heavy Metal-Bereich, muss man ein Gespür für den damaligen Puls der Zeit zugestehen. Er setzte Doros Stimme klar in den Mittelpunkt des Geschehens. Neben anderen aus dem Management-Bereich war er es als musikalischer Leiter der Hellbound-Produktion, der das Potential der Sängerin erkannte. Die Stimme wurde mit jeder Menge Hall und Delay versehen, aber in dem Maße, dass es nicht störend, sondern absolut mitreißend klang.

Zugleich hatte er mit Harry Thumann (Wonder Dog) einen Spezialisten zur Hand, der gekonnt an bestimmten Stellen sogenannte Fairlight-Synthesizer-Effekte platzierte, die im Metal-Bereich absolut ungewöhnlich und eher in der Pop-Welt üblich waren. Aber das gab dem Ganzen einen gewissen Charme. Wurde das Debütwerk noch vollständig von der Band eingespielt, so waren bei „Hellbound“ eine ganze Reihe von Studio-Musiker unterstützend am Start. Doros Mitstreiter Rudi Graf, Peter Szigeti, Michael Eurich und Frank Rittel waren sicherlich live mit Herz und Seele dabei, und sicherlich überhaupt nicht davon begeistert, dass an ihrer Stelle immer wieder andere Leute zugange waren. Denn das sie es selber drauf hatten, beweisen die Liveaufnahmen aus England. Aber Mister Staroste hatte als Produzent das Zepter in der Hand und hatte allem Anschein nach nur das bestmögliche Ergebnis als Ziel.

Derweil zeichnete sich bereits hier die Zukunft des Unternehmens als Doro-Band ab. Toningenieur Rainer Assmann verpasste dem ganzen einen für die damaligen Verhältnisse knalligen Sound. Schon der erste Song und zugleich der Titeltrack war ein Kracher sondergleichen. Ein mit Doublebass durchsetzter Speed-Killer, welcher auch heute noch aus keiner Live-Setlist der Metal-Queen wegzudenken ist. „All Night“ war die Hymne schlechthin und zugleich auch die Single-Auskopplung. „Earthshaker Rock“ ist ebenso ein fetziger Dauer-Player der Doro-Band. Aber auch die anderen Tracks wurden seit dem Release immer mal wieder ausgepackt. Wie zum Beispiel "Out Of Control“...was für eine Melodie. "Catch My Heart" ist eine schöne Ballade, wobei sie nicht ganz an „Without You“ vom Erstlingswerk herankam. Aber Filler sucht man auf „Hellbound“ vergeblich. Für mich ist „Hellbound“ definitiv mein Lieblings-Album aus der Doro-Historie und es aufzulegen, geht einfach immer. Daher kann und muss es hier nur die Höchstnote geben.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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