GIRISH AND THE CHRONICLES, KICKIN´ VALENTINA, SEXTROW

Oberhausen, Resonanzwerk, 15.05.2024

Girish 1Endlich! Zwei Bands, Kickin´ Valentina und Girish And The Chronicles, die ich schon immer mal live sehen wollte an einem Abend, Und das direkt vor der Haustür...im Resonanzwerk zu Oberhausen. Für den Fotografen toll, für die Bands schade...es war nur halb so voll wie es sein sollte, Die Ruhrpott Fans sind schon Laberköppe was den Underground betrifft. Wie dem auch sei, die Stimmung war gut, das Bier floss und alle Erwartungen wurden erfüllt. Alle? Nicht ganz, denn der Opener tat sich etwas schwer.

 

SextrowWir reden von Sextrow aus Köln, die mit ihrem immer noch aktuellen Album „Addicted To Rock“ aus dem Jahr 2022 hausieren gehen. Eigentlich sympathische Jungs, auf dem richtigen Weg, mit dem perfekten Genre, aber leider hängt der Shouter Ingloriuos Ian (ist das ein Schreibfehler auf der Homepage?), dem Rest der Gang etwas länger hinterher. Das hielt die Formation aber nicht davon ab, den Saal zum Kochen zu bringen, wie es sich für einen amtlichen Opener gehört. Ihre Party auf der Bühne und das Versprühen angeborener Energie scheint ihr Motto des heutigen Abends gewesen zu sein. Der Auftritt war vielleicht nicht ganz so lang, wie sie es sich gewünscht haben, aber schließlich takteten hier heute drei Acts auf. Sollte der Sänger sich noch mal in den Vokalunterricht begeben, kann er bestimmt mit der Spielleistung des Gitarristen Magic Marve nachziehen.

 

KickinGanz anders war da der Auftritt von den US-Amerikanern Kickin´ Valentina, die bereits vier Alben und drei EP´s auf ihrem Konto haben. Sie brachten die Ruhrpott-Bretter noch mal richtig zu erbeben. Aktuell im Programm ihr neuer Longplayer „Star Spangled Fist Fight“. Woran sich die alten Fans gewöhnen mussten ist das mit D.K. Revelle, bereits der dritte Fronter am Start ist. Das mag nicht jeder. Da ich die Band heute zum ersten Mal sah, machte mir das gar nichts. Und Mister Revelle ließ aber auch rein gar nichts anbrennen. Stellt euch einfach eine dieser dreckigen Hard-Rock Bands der 80er-Jahre vor, die den alten Sunset-Strip so richtig in Unruhe brachten und die Mädels zum Schwitzen. Der feste Bestandteil der Formation, Heber Pampillon an der Gitarre, Chris Taylor am Bass und Drummer Jimmy Berdine sind eine perfekt geölte Maschine. Dafür war die Bühne im Resonanzwerk fast schon zu klein. Dreizehn Tunes standen auf der Setlist und ich vergaß beim Feiern das Zählen, aber wir wurden volle Kanne bedient.

 

Girish 2Wenn du meinst, es kann zumindest spielerisch und gesanglich nicht mehr besser werden, kommen von irgendwo ein paar Inder namens Girish And The Chronicles daher und setzen alles in Brand. Letztes Jahr erst lag der Re-Release ihres Debütwerks „Back On Earth“ von Frontiers Records in meinem Player. Die Jungs haben noch weitere Silberlinge im Programm und es galt ja immer noch die CD „Hail To The Heroes“ aus dem Jahr 2022 live zu promoten. Das war ein Feuerwerk, Girish ist stimmlich eine Kanone und kann mit den besten Frontern in der Szene mithalten. Der Sound, eine Mischung aus Crashdiet, Guns N´ Roses und Skid Row ist sehr cool ausgewogen und sorgte unter den Gästen fast schon für Euphorie. Es gab von den insgesamt elf präsentierten Tunes nicht eine Nummer die mir nicht gefiel. Na ja, die Bühnenpräsenz dürfte etwas spannender ausfallen, da fällt man nach einem Gig vom Vorgänger wie Kickin´ Valentina in ein kleines Vakuum. Hervorheben möchte ich noch das Spiel von Klampfer Suraz Sun loben, der ganz klar in Richtung Jake E. Lee (ex-Ozzy Osbourne, ex-Badlands) tendiert. Feine Sache und ein cooler Abend. Freue mich schon auf den nächsten Gig



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak