GATECREEPER - DARK SUPERSTITION
Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 37:21 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Gatecreeper kommen aus Arizona in den Vereinigten Staaten von Amerika und mischen die internationale Death Metal Szene seit elf Jahren ordentlich auf. Immer mal wieder tauchte der Name schon einige Zeit auf, dann sah man in freier Wildbahn immer mehr T-Shirts und nun ist es so weit und der Fünfer aus Tucson/Phoenix, entert meine Anlage. Nuclear Blast selbst vergleicht „Dark Superstition“ im Promotext mit Entombed´s „Wolverine Blues", da das Album mehr Richtung Rock zu gehen scheint. Da widerspreche ich mehr oder weniger vehement. Die Strukturen und der Aufbau der Tunes entspricht zwar nicht der heutigen Death Metal Norm, aber bei keinem der zehn Tracks denke ich an Journey, Queen oder Whitesnake. Klar, hier wird meist das Gas raus genommen und die stimmliche Vielfalt von Chase H. Mason zelebriert, der sowohl shouten, growlen als auch screamen kann. Der Verzicht auf Vollgas und überbordende musikalische Brutalität bringt mich dennoch zu einem anderen Schluss.
Aber mal weg von den Kleinigkeiten. Gatecreeper beweisen mit „Dark Superstition", dass man doomige Töne und ab und an fast schon progressive Strukturen auch organisch in einen Bandsound einfließen kann, der vom Ansatz durchaus eher tödlich ist. Ich bin durchaus fasziniert von der musikalischen Qualität, die mir hier regelrecht um die Ohren gehauen wird. „Chilling Aura“ zum Beispiel ist eher wirsch, fast progressiv und dennoch auch einer der traditionelleren Beiträge, die den Death Metal alter Schule hochhalten. Während „Caught In The Treads“ vor Energie strotzender Melodic Death ist und „Black Curtain“ eine Melodieführung aufweist die an den Dark Wave/Post-Punk von den The Sisters Of Mercy oder den metallischen Gothic Rock von Unto Others erinnert.
Gatecreeper schaffen es wundersamerweise, all diese Einflüsse nahtlos in Ihren eigenen Bandsound zu integrieren, so dass zu keinem Zeitpunkt ein Stilbruch vorhanden scheint. Was den Sound hier zusammenhält und dieses Experiment nicht verzieht, sondern sogar begünstigt, ist Chase H. Masons Vokal-Leistung, egal wie komplex, hart oder melodisch die Gitarristen Eric Wagner und Israel Garza riffen, Alex Brown seinen Bass spielt und Matt Arrebollo seine Drums verprügelt, Mister Mason bleibt seinem Stil treu und vermischt seine verschiedensten Styles ungerührt. Das Ergebnis ist eine der Scheiben des Jahres, Glückwunsch!
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter