KING ZOG - SECOND DAWN


Label:RUE MORGUE
Jahr:2024
Running Time:43:23
Kategorie: Neuerscheinung
 

Großartige Bands stammen aus Australien, wie AC/DC oder auch mein Favorit Rose Tattoo. Aber es gibt auch sehr viele weniger bekannte Acts, die immer wieder überzeugen können. Hier kommt ein für mich neuer Name aus Downunder – King Zog. Ich betone dabei für mich neu. Immerhin feiert die Formation aus Perth in diesem Jahr bereits ihr zehnjähriges Jubiläum. Und es wurde in der ganzen Zeit auch nur ein Album veröffentlicht, das selbstbetitelte Debütwerk aus dem Jahr 2017. Abgesehen von dem Split Vinyl gemeinsam mit WitchCliff gab es ansonsten kein Lebenszeichen. Das ändert sich im Juli, denn dann erscheint der Nachfolger „Second Dawn“. Dröhnende Riffs aus tiefer gestimmten Gitarren, so kann man es beim Intro „Scelestic Dusk“ hören. Für knapp eine Minute, und es ebnet den Weg für den ersten regulären Song „Rat King“.

Und es geht genauso weiter, getragene Doom Riffs. Epischer Doom Metal. Auch die Gitarren-Hooks liegen im tieferen Tonbereich. Ich kann also der Einstufung als Heavy Metal aus der Presse-Info nicht wirklich folgen. Bei „Hollow Man Blues“ setzt sich die düstere Grundatmosphäre fort. Die dunklen Riffs tröpfeln bleiern aus den Boxen. Dazu passt das ruhige Gitarren-Solo hervorragend. „Creep On“ ist dann noch etwas mehr entschleunigt. Mit akzentuiertem Schlagzeugspiel. Die Riffs wirken geradezu erdrückend. Dagegen wirkt „Madagascar Tree“ schon fast beschwingt. Obwohl der Sound nichts von seiner Düsternis eingebüßt hat. Und „Brute Beast“ ist noch ein klein wenig schneller. Das Zwischenspiel „Aruna, Sunmonger“ leitet mit dem dunklen Piano-Spiel und der Sprechstimme über zum titelgebenden Monumental-Epos „Second Dawn“.

Und das ist ein letztes Mal feinster epischer Doom Metal, mit allem, was das Herz begehrt – harten Riffs, einem ätherischen Gesang und ruhigen Gitarren-Melodien. Im Gegensatz zu vielen ihrer hard rockenden Landsleute haben sich King Zog ganz auf den epischen Doom festgelegt. Und diesen zelebrieren sie fast eine Dreiviertelstunde in Vollendung. Fans von Candlemass oder auch Black Sabbath sollten unbedingt reinhören. Hier gibt es eine Doom-Vollbedienung.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


zurück zur Übersicht