MILLENNIAL REIGN - WORLD ON FIRE
Label: | ULTERIUM |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 50:54 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die Melodic Power Metal Band Millennial Reign aus den Vereinigten Staaten von Amerika ist zurück mit ihrem vierten Album „World On Fire“. Zumindest kann man das so im beigefügten Pressetext lesen. Gegründet im Jahr 2010 ist lediglich Gitarrist Dave Harvey von der Ur-Besetzung übrig geblieben. Nach dem selbstbetitelten Debütwerk (2012) erschienen im Dreijahres-Rhythmus zwei weitere Releases. Aber dann dauerte es sechs Jahre, bis der Nachfolger fertiggestellt war. Seit dem Einstieg von Tiffany Galchutt im Jahr 2018 ist die Formation Female Fronted. „Exousia“ ist ein fünfundvierzig Sekunden langes Intro, auf das ich gut und gerne hätte verzichten können. Erst „Bring Me To Life“ lässt mein Metal Herz höher schlagen. Kraftvolles Schlagzeug und harte Riffs, die allerdings von den Keyboard-Teppichen etwas heruntergezogen werden. Dafür kann der Gesang von Tiffany Galchutt voll überzeugen.
Ihre Rockröhre intoniert auch den eingängigen Refrain ohne jeglichen Pathos. „Wandering“ klingt zunächst ein wenig orientalisch. Aber nein, das ist kein Ethno-Pop. Auch wenn die omnipräsenten Synthesizer die Exotik aufrechterhalten. Tendiert in die Richtung melodischer Hard Rock mit aber weiterhin leicht orientalischem Einschlag. Piano-Akkorde leiten „Trust“ ein. Bevor es auch hier rockiger wird. Eingängig geht es weiter mit „We Follow On“. Auch Dank der immer wieder zu hörenden Keyboards. Und diese dominieren auch den Midtempo- Rocker „Eternity“. „Parousia“ ist ein kurzes, von Tasteninstrumenten und epischen Chorussen dominiertes Zwischenspiel. „Crack The Eastern Sky“ verspricht zunächst, dank bratender Gitarren in Richtung Speed Metal zu gleiten. Leider kommen diese zu wenig zur Geltung.
Später verwässern erneute epische Chorusse und Synthesizer-Streicher den Gitarren-Sound. Und wie schon in manchem Song zuvor, lädt auch hier der eingängige Refrain zum Mitsingen ein. Muss ich noch etwas zur Orchestrierung sagen? Diese dominiert erneut gemeinsam mit epischen Chorussen bei „Tongues Of Fire“. Harte Gitarrenarbeit ist zwar gelegentlich vorhanden, jedoch immer nur kurz. Lediglich das Schlagzeug liefert durchgängig eine hohe Schlagzahl. Und nur das Gitarren-Solo sorgt hier für mehr Abwechslung. Da macht auch der Titelsong „World On Fire“ keine Ausnahme. Mit „Onward To Victory“ ist genauso vorhersehbar, wie sich das Album über weite Strecken dargestellt hat.
Ganz zum Schluss gibt es die Ausnahme von der Regel. „Allied Forces“ ist ein geradliniger, schnörkelloser Rock-Song mit großem Gitarren-Solo. Warum gibt es nicht mehr Tracks dieser Güte? Es ist schon erstaunlich. Auf fast der gesamten Veröffentlichung sind die Tasten-Klänge omnipräsent, obwohl es nominal keinen Keyboarder in der Band gibt. Für meinen Geschmack wird dadurch der Power Rock / Power Metal heruntergezogen. Lediglich der Rausschmeißer kann mich wirklich überzeugen und zeigt, dass die US-Amerikaner deutlich mehr auf dem Kasten haben. Das Songwriting ist durchaus abwechslungsreich, die Arrangements lassen aber doch etwas zu wünschen übrig.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber