Wie einfallslos, eine Band schlicht Pentagram zu nennen! Stop! Hier handelt es sich zwar nicht um die US-Doom Metal-Legende. Dennoch sind diese Pentagram hier auch schon sehr alt. Um Verwechslungen vorzubeugen, nennt man sich nun Pentagram Chile. Ja, 1985, als sich die Südamerikaner gründeten, hatten die damals gleichnamigen Amis gerade erst ihr selbstbetiteltes Debütalbum draußen und waren – nicht nur in Südamerika – wohl kaum bekannt. Pentagram Chile haben aber auch nicht gerade viel zu ihrem Bekanntheitsgrad beigetragen. Zwei Demos (1986 und 1987), die lange nur als Bootlegs kursierten, und erst zwei reguläre Alben gibt es von ihnen. Das Erstwerk "The Malefice" aus dem Jahr 2013 habe ich damals abgefeiert.

Somit bin ich auch gespannt, wie das neue Werk klingt. Und siehe da: Ein Stilbruch ist zum Glück nicht zu vermelden. Sie spielen immer noch fiesen Thrash Metal, fernab jeder Massentauglichkeit. Wild und räudig wie eh und je knüppeln sie mit primitiven Riffs und vor Klischees triefenden Texten munter nach vorne los. Aber es funktioniert! Sie klingen halt wie eine alte, erfahrene Band und nicht wie zu spät geborene Jungspunde. Das liegt vor allem daran, dass das Gitarrenduo immer noch aus der Gründerzeit dabei ist. Der singende Gitarrist Anton Reisenegger klampft seit 2016 übrigens auch bei Brujeria, was mich etwas überrascht. Pentagram Chile sollten auf jeden Fall allen Maniacs gefallen, die auf Kulthorden wie die deutschen Poison, Morbid Saint, Protector oder Demolition Hammer stehen!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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