Die ersten vier Alben der US Progressive Metal-Götter Psychotic Waltz werden dieses Jahr wiederveröffentlicht. Drei der vier Alben hatte ich bereits rezensiert. Nun folgt auch noch das legendäre Debut. Und auch hier gibt es reichlich Bonusmaterial. Auf der Erstpressung waren zehn Songs vertreten. Hier sind es nun dreizehn auf CD 1. Diese dreizehn Tracks haben es auch auf die Neuauflage der LP geschafft, die es in zwei Farben gibt. Die CD-Versionen enthalten aber noch eine Bonus-CD mit haufenweise Demo-Zeug, was für Sammler noch viel interessanter ist. Das Debüt an sich ist natürlich der Hammer! Der vertrackte Opener „...And The Devil Cried" fasziniert mit sperrigen Takten und ohne Ende Breaks. Dennoch schaffen sie das Kunststück, dabei immer groovig und nicht zu chaotisch zu klingen. Trotz aller technischen Finessen bleiben sie zwar nicht immer nachvollziehbar, aber dennoch so eingängig, dass auch Nichtmusiker ohne Studium diese Band lieben gelernt haben.

Neben Spielereien und der nötigen Härte vermittlen die Songs aber auch häufig eine melancholische Grundstimmung. Warum die Bonustracks nicht auch auf dem regulären Album gelandet sind, weiß wohl nur die Band selbst, denn qualitativ ist kein nennenswerter Unterschied zu erkennen. Höhepunkt ist natürlich die schöne Halbballade „I Remember" mit seinem Querflöten-Solo, was ein wenig an Jethro Tull erinnert, mit denen man aber ansonsten keine Ähnlichkeit hat. Was für ein Meisterwerk! Aber auch die Zusatz-CD kann so einiges! Weit über eine Stunde lang gibt es rare Tracks aus den Archiven der Band, die sogar teilweise unveröffentlicht geblieben sind: vier Songs des Debüts als Demo-Versionen von 1989 sowie elf Proberaum-Aufnahmen von 1988, die letzten drei davon instrumental. Der Sound ist dennoch gut genug, um alle Songstrukturen zu erkennen. Und gerade bei den Instrumental-Versionen sind alle versteckten Details der vielfältigen Musik super herauszuhören. Muss man als US Metal- und Progressive Metal-Fan besitzen! Mehr geht nicht!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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