Heavy Metal? Gerne! Aus Frankreich? Okay, denn eigentlich verordnet man die Musik der härteren Gangart doch eher im Norden. Auf ihrem ersten Album "Ronde De Nuit" (zu deutsch: Nachtwache), das nebenbei bemerkt sage und schreibe drei Jahre nach ihrer Debüt-EP erscheint, zeigen die fünf Lyoner von "Meurtrières", dass Heavy Metal nicht nur englisch sein muss. Passend zum Namen (übersetzt: Mörderin) bewegen sich die Songs eher in Richtung Düsternis. Die sieben Tracks überzeugen dabei mit klassischem Heavy Metal in Kombination mit mittelalterlichen Anklängen, wobei die Tunes thematisch eher in der frühen Neuzeit zu verorten sind, bezieht sich doch beispielsweise der titelgebende Beitrag auf das bekannte Gemälde von Rembrandt.

Die "Chevaleresses Du Chaos" nehmen unmissverständlich Bezug auf die vier Apokalyptischen Reiter und "Tempête et Naufrage" thematisiert sowohl einen Schiffbruch als auch ein dem Wahnsinn verfallen. Hinzu kommt die klare Stimme der neuen Sängerin Fiona, die mitunter auch ein paar gekreischte Anklänge hat und somit Ecken und Kanten zeigt, sich insgesamt aber sehr gut ins große Ganze einfügt. Obwohl die Stimme etwas über dem Instrumentalen steht, sollen die Tempowechsel, Soli und die Spannungsbögen in der Musik hier nicht unerwähnt bleiben. Insgesamt ein sehr gelungenes Werk, dass sich musikalisch auf Bewährtes beruft, stimmlich und thematisch aber schon fast als innovativ bezeichnet werden kann. 

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Axel Brand

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