Cancervo ist eine klassische psychedelische Stoner Band mit Riffs, die zwischen Stoner und Doom mäandern. Die Truppe wurde 2020 in San Giovanni Bianco, Italien gegründet und hat inzwischen sogar eine dritte Langrille am Start, zu der ich später komme, falls keiner meiner Kollegen schneller ist. Apropos schnell: Wer es gern etwas zackiger mag, der ist bekanntlich an der falschen Adresse, wenn er sich zum Stoner oder Doom verirrt. Cancervo sind aber auch betont langsam, hier entfalten sich die Tracks ähnlich wie Öl in der Pfanne, das ja scheinbar immer mehr wird, umso heißer die Umgebung wird. Sympathisch ist mir hier vor allem das der Gesang von Frontmann Luka zwar sehr vordergründig präsent ist aber hier weder ein Ozzy Osbourne (Black Sabbath) noch ein John Garcia (Kyuss) Wannabe am Mikro dienst schiebt.

Gut, der Gesang ist nicht ganz mein Fall, da weder clean noch aggro, aber er tut was er soll und passt zur schnecken-artig aus den Boxen kriechenden Melodien. Wer gerne Musik hört die so krass nach Gras mieft das man sich das Rauchen sparen kann der ist mit Cancervo aus Italien gut bedient, wenn ich beim lauschen der über fünfunddreißig Minuten die Augen schließe fühle ich mich gleich zum Dynamo 1998 versetzt (beim Ausstieg aus dem Bocktours Bus rannte jemand an mir vorbei und schrieb lauthals „GRAAAASSS“). Die Jungs von Cancervo erfinden hier das Rad nicht neu, aber eine runde Sache ist die Scheibe trotzdem. Für Fans von Bongzilla oder Acid Mammoth ist „II“ durchaus zu empfehlen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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