Pistol: Hallo Niki und Ralf, schön dass wir uns treffen. Legen wir direkt los und ihr erzählt mir mal die Geschichte von KrashKarma und die Idee dahinter.
Ralf: Wir hatten die erste Veröffentlichung in 2009 herausgebracht und die Idee war einfach, eine gut klingende Metal Band mit vier Musikern zu gründen.
Niki: Willst du jetzt wissen woher der Name kommt, oder die ganze Idee?
Pistol: Nein schon die ganze Idee.
Niki: Okay, also KrashKarma ist wie Ying und Yang. Es sollte ein Name sein, wo zwei Sachen sich vereinen, die eigentlich einen krassen Unterschied darstellen. Es erzeugt ein Bild in deinem Kopf. Naja und dann wurden wir zu einem Duo und der Name machte jetzt noch mehr Sinn. Die Leute sagen ah das ist KrashKarma.
Ralf: Wir haben ja 2009 die erste EP veröffentlicht und dann in 2010 und 2011 unser erstes komplettes Alben (Straight To Blood). Dann sind wir durch Europa und die Vereinigten Staaten getourt und haben 2015 das zweite Album (Paint The Devil) herausgebracht. Auf der Tour für dieses Album waren wir zu noch dritt. Aufgrund der Vielzahl an Auftritten hatten wir ja schon reduziert. Naja und noch ziemlich am Anfang der Tour standen wir dann ohne Bassisten da, es gab im Prinzip nur zwei Möglichkeiten. Die Tour abzubrechen oder ich musste mir etwas einfallen lassen. So kam ich auf die Idee diesen Gitarrenhybrid zu entwickeln. Wir haben das Schlagzeug nach vorne geholt, Niki sang die Songs und so wurden wir zum Duo. Natürlich änderte sich auch die ganze Dynamik, es war schon eine Herausforderung wie eine komplette Band zu klingen. Dadurch das ich jetzt Gitarre und Bass auf einem Instrument spielen kann, passt es. Und wir versuchen das beste Metal Duo auf diesem Planeten zu werden. So wurden wir KrashKarma! Etwas viel Größeres wie vorher!
Pistol: also KK sozusagen!
Niki: Exakt! Wir verwandelten uns in KrashKarma und unsere Reise ging los. Sozusagen über die Jahre transformiert, das ist schon verdammt cool und wir sind glücklich damit.
Ralf: Seit 2015 sind wir zwei Personen, die jeder kennt. Wenn du mit jemandem sprichst der unsere Videos gesehen hat, kommt immer die Frage Wo sind all die anderen Leute? Ja sie sind Teil unserer Reise. Aber wir haben diese Reise gar nicht gewählt, die Reise hat uns ausgewählt.
Pistol: Das klingt gut! Eine Frage an dich Niki, als ich deinen Nachnamen zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich es ist griechisch. Dann googelte ich und fand heraus, dass er aus Osteuropa kommt. Litauen oder so. Bist du aus Litauen?
Niki: Nein ich bin aus New Jersey, aber du hast Recht der Name kommt aus Litauen. Meine Wurzeln kommen von dort.
Pistol: Wie spricht man es den korrekt aus?
Niki: Einfach Skistimas.
Ralf: Wie Christmas haha.
Niki: Ja, an der Ostküste in Amerika sagen sie Skismas, das hört sich wirklich an wie Christmas.
Pistol: Gut und du Ralf bist der Deutsche. Wie seid ihr denn zusammengekommen?
Ralf: Wir haben uns in Anaheim, Kalifornien auf einer Musikmesse getroffen. Einmal im Jahr kommen hier die ganzen Hersteller aus der Musikbranche hin und stellen ihre neuen Produkte vor. Das ist wo du als Musiker Geschäfte machst und eine Menge Leute aus der Szene triffst.
Niki: Die Künstler unterstützen das natürlich, es gibt Jam Sessions und viel mehr. Es nennt sich die Namm Show.
Ralf: Genau Namm, N-A-M-M. Musiker aus der ganzen Welt kommen einmal im Jahr dorthin. Du hast die ganzen Hersteller wie Fender, Gibson oder Tama Drums und viele andere dort vor Ort. Das ist schon super.
Pistol: Die Namm Show, klar die kenne ich. Eine Bekannte, die Jen Majura (ex Evanescence), fährt da auch regelmäßig hin. Es sind viele Gitarristen dort. So, nun die nächste Frage. Über euer letztes Album „Falling To Pieces“, ist schon eine Menge geschrieben worden, ich würde aber gerne von euch mal ein paar Worte darüber hören.
Ralf: Es ist ein weiterer Meilenstein auf unserer Reise. Wir sind eine Band, die sich weiterentwickelt und sich nicht immer wiederholt. Mit dem Album sind wir deutlich heavier geworden wie vorher. Eigentlich sind wir mit jedem Album heavier geworden, nicht wie viele etablierte Bands die von Platte zu Platte weichgespülter werden. Aber das mögen wir nicht, es ist an der Zeit, das einmal zu ändern. Wir touren viel und auch mit extremen Metal Bands und aus dem Melodic Death Metal Bereich. Ich betrachte es als eine Art Evolution der Musik, auch wie ich meine Gitarre spiele.
Niki: Absolut wichtig die Evolution mit seiner Gitarre, wo er auch Bass mit spielen kann. Das ist das erste Album wo du hörst, wie er seinen Stil geändert und weiterentwickelt hat. Wir spielen jetzt die Musik so, wie wir sie spielen möchten.
Ralf: Nun, wenn du ein Duo hörst, kannst du immer sagen es ist ein Duo. So wie sie ihre Songs schreiben in diesem Genre. Schau die die ganzen Metal Bands an, sie schieben es so weit weg wie möglich. Klar im Studio nutze ich auch die Technik, aber live muss ich es so hinbekommen. Wir haben es soweit verfeinert, dass du nicht hörst, dass nur zwei Leute spielen. Das ist eben unser Stil und der unterscheidet sich von anderen. Das ist immer das Ziel, das du herausfordern musst. Schau wo dein Potential ist und leg noch einen drauf.
Pistol: Die Platte ist schon geil, ich mag sie sehr!
Ralf: Danke schön! Wir könnten auch ins Studio gehen, schreiben auf die Schnelle ein paar einfache Songs und spielen das innerhalb einer Woche ein. Das ist nicht unser Ding, wir brauchen definitiv unsere Zeit um alles zu entwickeln. So kann es Jahre dauern bis ein Album fertig ist.
Pistol: Ihr seid sehr viel in Europa auf Tour. Liebt ihr es live zu spielen, oder ist es mehr Teil des Jobs? Ich kenne auch Bands, die nicht touren wollen. Ins Studio ja, aber Shows spielen wollen sie dann nicht.
Niki: Nein, wir lieben es live zu spielen!
Ralf: Es ist ja etwas anderes, wenn du die Songs arrangierst und schreibst. Und unsere Songs sind geschrieben also spielen wir sie natürlich live! Was du auf dem Album hörst, bekommst du auch auf der Bühne. Hast du uns schon mal live gesehen?
Pistol: Nein leider nicht, heute zum ersten Mal.
Ralf: Nach der Show wirst du wissen worüber ich rede. Das ist meine Erfahrung, wir komponieren Songs die Momente erschaffen wovon die Live Show lebt. Am Ende wirst du eine andere Sicht darauf haben, was KrashKarma ist. Nicht nur zwei Leute die Musik machen und versuchen ein paar CDs zu verkaufen. Wir bieten eine Show und sprechen mit den Zuschauern.
Niki: Über die Energie und das Erlebnis.
Pistol: Aber natürlich wollt ihr trotzdem dazu CDs verkaufen haha
Niki: Natürlich!
Pistol: Niki, du spielst Schlagzeug und singst gleichzeitig. In meinen Augen ein harter Job. Wie hältst du dich dafür fit?
Niki: Hahaha sehr vorsichtig haha. Viel Leute fragen mich, woher ich die Energie nehme. Es ist viel Atemtechnik und Training. Wichtig ist das du mit dir selbst im Reinen bist und weißt, was du schaffen kannst. Immer bereit alles zu geben. Das alles zusammen ist der schwierigste Teil. Live ist natürlich deine Atmung extrem wichtig.
Pistol: Ich kenne nur wenige singende Drummer, Dan Beehler von Exciter zum Beispiel oder Brutus aus Belgien. Da singt auch die Schlagzeugerin. Kennst du sie?
Niki: Ja ich habe schon darüber gehört. Supercool!
Pistol: Ralf, du hast bereits darüber gesprochen, aber kommen wir noch einmal zu deinem Instrument. Eine sehr spezielle Gitarre, der du einen schönen Kosenamen verpasst hast. Es ist Mrs. Frankenstein, ist das korrekt?
Ralf: Absolut, es gibt verschiedene Versionen aber die Originale ist Mrs. Frankenstein.
Pistol: Kannst du das mal für Nicht-Musiker erklären?
Ralf: Für Nicht-Musiker? Ja klar, es ist ein Bass und eine Gitarre gleichzeitig. Sie hat sechs Saiten wie eine Gitarre, die ich auch alle nutze zum Spielen aber eine Saite doppelt es zu einer Bassgitarre. Daher kommen auch verschiedene Kabel aus der Gitarre, eins eben für die Gitarre und das andere ist das Kabel für den Bass. Daher muss sich auf eine spezielle Weise spielen, um beide Gruppen zu bedienen.
Pistol: Die Konstellation eines Duos mit Drummerin ist recht selten. Mir fallen da auf Anhieb nur die Powder For Pigeons ein oder eben The White Stripes ein. Glaubt ihr, das es in Zukunft mehr werden?
Niki: Ganz bestimmt, ich glaube daran! Ich sehe es mehr und mehr in der letzten Zeit. Es gibt einfach die Technik heute, um mit zwei Leuten eine Band zu stellen. Und wenn du die richtige Vorstellung davon hast, kannst du alles erschaffen was du möchtest. Klar in anderen Stilen, im Metal ist es wirklich noch sehr selten. Viele gehen in die Elektronic Musik, Independent oder Stoner aber eben nicht so viel im Metal Genre. Ich bin echt neugierig ob es da auch mehr werden, für mich sieht es so aus, als ob der Großteil doch auf die Elektronic Vibes geht. Noch sind wir eine Rarität haha.
Ralf: Wenn uns Leute entdecken und möchten das Gleiche tun, dann kommt man ins Gespräch.
Niki: Ich bekomme das ja mit, meist fragen sie dann Ralf gezielt nach seinem Instrument, weil sie so etwas auch haben möchten. Viele sind halt interessiert daran, es auch einmal auszuprobieren. Ich denke es wird mehr, weil du einfach die Möglichkeiten dazu hast. Weniger Leute, weniger Drama haha von allem ein wenig.
Pistol: Und wer ist der Boss bei KrashKarma? Oder seid ihr ein demokratisches Duo?
Niki: Haha das kommt auf Tag an hahaha
Pistol: Naja es gibt halt Bands wo alles demokratisch läuft und andere wo einer den Ton angibt.
Niki: Nein, wir haben da beide unsere Wege. Das meiste machen wir halt selber und maximieren dann unsere Ergebnisse.
Pistol: Heutzutage spielen ja die meisten Musiker in verschiedenen Bands. Wie sieht das bei euch aus?
Ralf: Wir leben in Los Angeles und da bist du Teil einer Musik Kommunity, wo du auch mit anderen Leuten spielst. Irgendwer braucht immer gerade einen Drummer oder Bassisten zum Beispiel und dann hilft man aus. Wenn wir jetzt zurückkommen, dann gehen wir mit der Band „Die So Fluid“ auf Tour. Niki spielt Schlagzeug und ich spiele die Gitarre. Ich spiele aber auch Bass bei der deutschen Punkrockband Wizo.
Pistol: Ja die kenne ich, bist du immer noch dabei?
Ralf: Ja richtig.
Niki: Wir sind alle Teil dieser Kommunity, so bist du natürlich viel unterwegs. Aber wir lieben das. Ralf produziert auch andere Bands.
Pistol: Ich habe einen Freund in Nashville, der produziert auch. Er ist der Nachbar von Michael Wagner, der sein Studio ja geschlossen hat. Was macht ihr denn so, wenn ihr nicht auf Tour oder im Studio seid?
Niki: Oh eine Menge, wir surfen gerne. Dazu sind wir echte Strandmenschen und verbringen viel Zeit dort. Dann schauen wir noch Movies
Ralf: Niki macht Yoga und ich habe meinen hölzernen Wing Chun Dummy im Garten. Und Skateboards natürlich. Das volle Kalifornien Programm
Niki: Haha genau, aber Fitness ist eine wichtige Sache
Pistol: Also mit dem Cabriolet cruisen, das wäre für mich Kalifornien Programm haha. Was anderes, wie habt ihr denn die Zeit der Pandemie und danach erlebt? Da ist doch eine Menge ruiniert worden in der Musik Szene.
Niki: Die Pandemie war für uns sehr interessant, da es das erste Mal war, das wir zu Hause bleiben mussten. Vorher gab es nur touren, touren, touren. Wir haben einen Camper, aber konnten nicht weg. Einerseits war das ja cool, so hatten wir mehr Zeit unsere Kreativität zu entfalten. Viele neue Ideen sind gekommen, man konnte mehr schreiben. Dann hatte ich Zeit mehr zu üben und mich mit den Instrumenten und der Band zu befassen. Aber es war schon eine schreckliche Zeit und ich war froh als es vorbei war. Wir haben die Zeit halt für andere Dinge genutzt.
Ralf: Du siehst es auch an dem Album „Falling To Pieces“ es sollte eigentlich viel früher erscheinen. Durch die Pandemie ist es aber vollkommen anders geworden und wir haben erst einmal während der Pandemie Singles veröffentlicht und Videos gedreht. Dabei natürlich weiterhin neue Songs geschrieben und die anderen Lieder auf einer limitierten CD mit dem Titel „Storm“ veröffentlicht. Ich mag diese Platte natürlich auch, aber sie ist halt sehr kommerziell. Die Frage für uns war halt, wie machst du Geld als Musiker, wenn du nicht auf Tour gehen kannst. Natürlich konnten wir Merchandise verkaufen, aber das half ja nur eine kurze Zeit, Was ist der nächste Schritt? Viele Bands haben sich dann Patreon zugewandt. Kennst du Patreon?
Pistol: Ja kenne ich, aber ich halte da nicht viel von.
Ralf: Ja die Leute bezahlen, aber du bist gezwungen ständig Inhalte zu produzieren, um den Leuten etwas für ihr Geld anzubieten. Wir haben uns entschieden kein Geld von den Fans zu verlangen und uns zu verpflichten ständig irgendwelches Zeugs zu erfinden, um sie zu unterhalten. Und alle die Bands, die sich auf Patreon präsentieren, sind ständig damit beschäftigt ihre Follower zu befriedigen. Entweder supportest du uns und wenn nicht dann lässt du es eben bleiben. Wir wollen einfach nicht unter dem Druck stehen, irgendwelche Kunst für Leute kreieren zu müssen, die uns dafür Geld geben. Deswegen haben wir uns dagegen entschieden und versuchen lieber mehr Leute über das Internet zu erreichen. Und so wächst unsere Fanbase ziemlich schnell.
Pistol: Ja, das ist das Gleiche wie mit diesen Meet And Greet Tickets, in meinen Augen absoluter Bullshit.
Niki: Wir sind so voll und ganz VIPs hahaha nein das war Spaß.
Ralf: Kommt zu uns, da habt ihr das alles umsonst. Wir machen Bilder mit den Fans, es gibt kostenlose Poster, Sticker und sowas.
Pistol: Ihr kennt sicher Dave Meniketti von Y & T? Er sagt, ihr steht auf der Bühne, weil die Fans eure Alben kaufen, euer Merchandise und zu den Konzerten kommen. Und dann wollt ihr ihnen Geld für ein Foto abnehmen? Es ist euer verdammter Job, das zu tun
Niki: Yes oder für ein Händeschütteln oder sowas. Komm das geht gar nicht
Pistol: Genau und wenn du bei großen Bands siehst, das sie mehrere Tausend Dollar oder Euro aufrufen für so ein Ticket und die sind in der Regel ausverkauft.
Ralf: In einem Punkt kann ich das verstehen, wenn so viele Fans da sind, kriegst du das gar nicht hin, mit allen Fotos zu machen oder so. Es ist einfach nicht zu schaffen. Aber so bleibt es dann nur eine Option für die reichen Leute und das ist Scheisse, weil die richtigen Fans gar nicht die Möglichkeit dazu haben.
Pistol: Sozusagen eine Selektion
Ralf: Das Gleiche hast du ja mittlerweile bei den Tickets, wenn du im Front Pit stehen möchtest. Vorne stehen die Kids der Reichen und die wirklichen Fans, die alles für die Band tun, sind weit weg von der Bühne.
Niki: Ja und du vermisst einfach den Austausch mit den Fans, weil die die vorne stehen wollen, sich nicht bewegen oder mitgehen. Du vermisst einfach diesen heißen, energiegeladenen Austausch mit dem Publikum. Jeder soll ja für die Musik kommen, schließlich sie ist für alle da! Wir spielen für alle Menschen.
Ralf: Wir wollen das jeder kommt, egal ob arm oder reich.
Niki: Du willst sie doch auch erreichen, wenn du diesen Teil vergisst macht es keinen Sinn was wir tun.
Ralf: Es ist echt verrückt, in den Vereinigten Staaten ist es noch viel krasser als in Europa, auf Shows und Festivals.
Niki: Ja da ist es noch schlimmer.
Pistol: Seit der Pandemie kaufen die Leute auch kaum noch Karten im Vorverkauf, höchsten für die großen Events wo direkt ein paar hundert Euro für ein Ticket fällig werden. Aber bei den kleinen Sachen, für eine Handvoll Euros, kommt keiner mehr. Letztlich müssen viele Shows abgesagt werden. Woran liegt das?
Niki: Das ist echt bescheuert, wir haben da echt noch Glück mit unserem Label und die meisten unserer Shows sind sehr gut besucht. Und das ist schon super für das Level auf dem wir uns befinden. Aber es ist schon ein Abenteuer, jeden Tag aufs Neue.
Pistol: Habt ihr denn eine Agentur oder macht ihr das alles alleine?
Niki: Nein, wir haben eine Agentur, die das für uns macht.
Ralf: Ja in den Staaten und auch hier in Europa haben wir Booker, die das für uns erledigen. Aber wir buchen auch eine Menge selber. Wir haben auch ein Plattenlabel, aber das beschränkt sich im Grunde auf das Pressen der CDs und bringt diese dann in den Verkauf.
Niki: Wir sind glücklich über die Hilfe die wir bekommen, aber um vieles kümmern wir uns selber. Und wir haben uns ein Netzwerk aufgebaut, das ist auch sehr wichtig als DIY-Band. Und mit Hilfe der Leute und unserem Einsatz wachsen wir halt über die Jahre.
Ralf: Aber wir haben die Do It Yourself Punk Rock Attitüde haha.
Pistol: Nicht das schlechteste haha. Was können Leute erwarten, die zum ersten Mal eine Show von euch besuchen?
Ralf: Das wir eine Show spielen wie für hunderttausend Zuschauer. Ganz egal ob da hundert, zehn oder eben hunderttausend Leute stehen! Am Ende des Tages spielen wir die Show für uns und weniger für die Leute. So als ob es jedes Mal die letzte Show ist. Keiner weiß was morgen ist. Das ist das was du erwarten kannst, wir geben alles, als ob es das letzte Mal wäre.
Pistol: Ihr habt schon sehr viele Support Shows für größer Bands gespielt. Wie reagiert ihr, wenn das Publikum euch ignoriert?
Ralf: Wir haben da unsere Mittel. Aber die Leute werden uns nicht ignorieren, du wirst es sehen.
Niki: Ja genau hahaha wir erlauben das nicht haha. Aber wir haben schon drüber gesprochen. Leute wie Prince zum Beispiel, der Support für die Rolling Stones gemacht hat und nicht beachtet wurde. Du kannst dir das gar nicht vorstellen. Glücklicherweise haben wir so etwas noch nie gehabt. Ich will mir gar nicht vorstellen, welches Gefühl das sein muss.
Pistol: Ich habe es vor ein paar Jahren bei Phil Collins erlebt, er hatte die phantastische Sheryl Crow als Support und die Leute haben ihr den Rücken zugedreht.
Niki: Wow das ist echt total unhöflich, echt unmöglich
Pistol: Okay welche Frage würdet ihr gerne mal beantworten, seid das aber noch nie von jemanden gefragt worden?
Niki: Haha eine super Frage, ich liebe sie!
Pistol: Ich gebe euch ein Beispiel, ich hatte ein Interview mit einer Metal Lady und ich stellte ein paar spezielle Fragen. Und dann sprudelte sie los, nie fragt mich jemand wie ich mich fühle, was mich glücklich macht und solche Sachen. Immer nur die gleichen Fragen zu Songs, zum Album und sowas.
Ralf: Es wird heutzutage ja meist vermieden über politische Dinge zu reden. Du kriegst gesagt, ja ich mag deine Musik, aber sprich nicht über Politik. Und ich liebe es über Politik zu reden. Hauptsächlich möchte ich wissen wo die Leute stehen und wenn sie nicht da stehen wo ich stehe, versuche ich sie zu unterstützen das sie umdenken. Wenn ich weiß, du bist ein Arschloch, dann ist das in Ordnung für mich. Es ist okay, ich will es ja wissen. Das Schlimmste ist, wenn du jemanden unterstützt und genau weißt es ist ein Blödmann. Aber ganz egal ob du ein Blödmann bist oder nicht, wenn ich hinter dir stehe, ist das nicht nur wegen der Musik. Das kommt auch noch ein wenig aus der Punk Rock Szene, aber in manchen Kulturen ist da gar nichts. Ich liebe es zu wissen wo die Leute stehen. Ob es nun Ted Nugent oder Tom Morello von Rage Against The Machine, oder wer auch immer ist. Du bist nicht nur ein Entertainer, du bist ein Künstler. Wenn du Disney machst ist es okay, aber wenn du Rock Musik spielst, dann musst du authentisch sein! Nicht nur authentisch sondern auch ehrlich. Und wenn du an bestimmte Dinge glaubst mit denen ich nicht konform gehe, kann ich deine Sachen nicht kaufen.
Pistol: Ja das verstehe ich, aber du weißt es ja nicht immer. Ich habe zum Beispiel die ganzen alten Ted Nugent Alben und erst Jahre später kam er mit seinen teilweisen kruden Ansichten heraus. Oder der Sänger von Iced Earth, Jon Schaffer. Es war ja großartige Musik.
Niki: Ja das ist schon traurig, aber auf der anderen Seite ist Musik ja dafür da alle zusammenzubringen. In manchen Punkten spielt es gar keine Rolle, du glaubst was du glaubst. Du machst dein Ding, ich mach mein Ding und alles ist prima. Aber auf der anderen Seite möchte ich schon Platten kaufen von Künstlern an die ich glaube, oder etwas die etwas vertreten mit dem ich dacor gehe. Das finde ich schon sehr wichtig heutzutage.
Ralf: Ich hatte das nach einer Show, jemand sagte mir, dass es so erfrischend gewesen wäre, dass ich über Rassismus und Faschismus geredet habe. Weil kaum einer diese Themen anspricht und nicht damit anecken will.
Pistol: Gerade in Deutschland ist das schwierig.
Niki: In den Staaten ist es aber auch problematisch, ja teilweise sehr sogar.
Ralf: Und ich will darüber reden, ich will meinen Standpunkt klarmachen über diesen Bullshit. Ich will meinen Einfluss auf die Menschen nutzen und ihnen die Richtung aufzeigen und nicht Leute die ihren Einfluss missbrauchen. Und wenn man nicht darüber spricht, denken manche es wäre okay den falschen Leuten zu folgen. Nicht mit mir!
Pistol: Okay, ich bedanke mich für eure Zeit und das interessante Gespräch. Habt ihr noch ein paar Worte für unsere Leser?
Niki: Sicher haha besucht uns auf den Social-Media-Kanälen, KrashKarma mit K geschrieben. Findet uns, sagt Hallo und kommt zu den Live Shows. Wir sind ständig auf Tour und bringen neues Material heraus und egal wo, kommt vorbei!
Ralf: Schaut euch unsere Show live an!