Dan Swanö von Edge Of Sanity und Tom Nouga haben Mitte der Neunziger Nightingale ins Leben gerufen. Death Metal gibt es hier jedoch nicht, sondern eher Progressive Metal, wenn auch keinen typischen. Zu einer Überraschung ist "I" nicht das erste, sondern das dritte Album dieses Projektes. Hier geht man sehr rockig und eigenständig zu Werke und arbeitet ausschließlich mit melodischem Gesang. Eine gewisse melancholische Grundstimmung lässt sich nicht abstreiten. Ein paar Loops im Hintergrund bauen eine zusätzliche Atmosphäre auf. Ich weiß nicht, an wen mich das erinnert. An spätere Alben von Katatonia oder Opeth vielleicht? Eigentlich nicht so wirklich, obwohl ich glaube, dass das durchaus die Zielgruppe sein könnte. Da beide Bands sich aber erst später in diese Richtung entwickelten, kann man im Fall von Nightingale vielleicht sogar von einer Vorreiterrolle in der Szene reden, zumindest aus heutiger Sicht.

Neben den elf Songs der alten CD sind noch sieben Bonustracks auf CD 1 enthalten, darunter zwei innovative Coversongs von Uriah Heep und Dust. Auf CD 2 gibt es nochmal achtzehn Songs für Sammlerherz, bestehend aus Rough Mixen, Live-Tracks und Remixen, die zwischen 1999 und 2005 entstanden sind. Neben der Doppel-CD gibt es aber auch eine Neuauflage in zwei verschiedenen Vinylfarben. Das Ganze ist zwar mit insgesamt fast zweieinhalb Stunden Spielzeit auf Dauer etwas langatmig. Dennoch bleiben Nightingale immer originell und interessant. Heute leider fast vergessen, findet man hier sicherlich einen kleinen Geheimtipp, wenn man auf innovative Musik steht.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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