ROSSOMETILE - GEHENNA

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 53:14 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Und noch eine Symphonic Metal Band aus Italien. Rossometile wurden vor fast dreißig Jahren in Salerno gegründet. Unter der Leitung von Sängerin Ilaria Hela Bernardini sowie von Gitarristen und Gründungsmitglied Rosario Runes Reina hat die Formation einen Sound kreiert, der aus einer Mischung von symphonischer Erhabenheit und der rauen Wucht von Metal besteht. Mit Schlagzeuger Gennaro Rino Balletta ist auch noch ein zweites Gründungsmitglied an Bord. „Gehenna“ ist bereits das siebte Album der Truppe. Der Titelsong „Gehenna“ bietet jede Menge Bombast und Operngesang. Aber Shouterin Ilaria Hela Bernardini bedient nicht nur den hohen Sopran, sondern auch und vor allem die mittleren Tonhöhen. Und ja, die Grundausrichtung ist natürlich Metal. Und die Texte sind in der Landessprache abgefasst.
„Voci Dal Deserto“ ist ein ruhiges, instrumentales Zwischenspiel, bevor es bei „Magdalena“ wieder härter, aber nicht viel schneller wird. Streicher und Piano dominieren diese Power-Ballade. „Pasionaria (Frida)“ ist dann noch etwas mehr Metal und mit einem höheren Tempo. Auch bei „Sangue E Seduzione“ bleibt es relativ ruhig, obwohl die Gitarren mit harten Riffs einsetzen. Später dann die Synthesizer, wie es bei vielen italienischen Acts üblich ist. Mit „La Rosa D’inverno“ folgt die nächste Ballade. Ilarias Gesang wird von elektrischen Piano-Klängen begleitet. „Dat Melti Min Modir“ ist ein weiteres kurzes Zwischenspiel, dieses Mal jedoch nicht instrumental, sondern a capella. Fast nahtlos schließt sich „Valhalla“ an. Aber anders als der Titel vermuten lässt, bleibt es auch hier ruhig und besinnlich. Bei „Stella Del Mattino“ sind dann wieder Riffs, aber auch sehr melodische Gitarren-Hooks zu hören. Der Refrain lädt zum Mitsingen ein.
„Geminus“ startet mit Industrial Keyboard-Klängen. Später kommen zum Teil harte Riffs dazu. Die Vocals sind aber erneut zuckersüß. Höhepunkt des Albums ist wohl das Zehn-Minuten-Epos „Duet With Satan“. Selbstverständlich sind auch hier bombastische Chorusse und Tasten-Klänge zu hören. Aber die Riffs und das Schlagzeug sorgen für eine metallische Grundausrichtung. Und dank der häufigen Melodie- und Rhythmus-Wechsel erhält der Song eine leicht progressive Schlagseite. Vor allem im Mittelteil klingt es sehr hektisch. Mit der Ballade „The Dying Mermaid“ klingt der Release aus.
„Gehenna“ bietet ein Übermaß an symphonischem Bombast. Und aus meiner Sicht doch etwas zu wenig Metal. Nur hin und wieder zaubern die Italiener den Hammer hervor. Ansonsten gibt es sehr viele besinnliche Melodien. Die Lyrics der Tracks sind weitestgehend in der Landessprache abgefasst, was für einen exotischen Touch sorgt. Aber das reicht eben nicht für eine sehr gute Bewertung. Aber ich denke, Fans des symphonischen Rock/Metal dürften auf ihre Kosten kommen.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber