Portrait war die erste „neue" Band, die mich damals interessiert hat und die ich auch bis heute noch verfolge, ohne jemals das Interesse an ihnen verloren zu haben. Die Schweden haben auf all ihren Alben bislang voll überzeugt und wagen nun den nächsten Schritt, denn bei dem neuen Werk, dem insgesamt sechsten Langeisen seit dem Debüt aus dem Jahr 2008, handelt es sich erstmals um eine Doppel-LP (zumindest, was die Spielzeit angeht. Ihr zweites Album „Crimen Laesae Majestatis Divinae" gab es ebenfalls als Doppel-LP. Diese lief aber auf 45 UPM bei 53 Minuten...). Ich hatte Befürchtungen, dass sich das Album ziehen und nur so dahinplätschern würde. Doch diese Angst ist tatsächlich völlig unbegründet! Auch bei fast fünfundsiebzig Minuten Spielzeit liefern Portrait hervorragende Arbeit ab.

Die Songs sind meist um die fünf Minuten lang. Der letzte Song „The Passions Of Sophia" dauert sogar elf Minuten. Dieses Epos punktet mit einem spannenden und intelligenten Songaufbau. Und die Schweden haben ihren Stil weiter verfeinert. Natürlich sind die Mercyful Fate-Einflüsse immer noch da, aber eben nicht mehr so penetrant wie früher. Sie haben ihren Horizont erweitert, ohne ihre Wurzeln zu leugnen. Portrait spielen zeitlosen Heavy Metal im Stil der Achtziger, aber mit eigener Note. Auch bei der Länge des Album ist kein Lückenfüller auszumachen. Potrait begeistern über die gesamte Spielzeit hinweg, und das mit einem Musikstil, der ja eigentlich eher begrenzt ist. Für mich sind und bleiben Portrait immer noch die beste „neue" Heavy Metal-Band. Punkt!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht