Die Debütscheibe „Jungs Bleiben Jungs” wurde von mir sehr positiv aufgenommen und ich hatte mich daher schon auf den Nachfolger gefreut. Dieser liegt jetzt vor und enttäuscht mich leider ein wenig. Von dem positiven Frohsinn und der damit verbundenen Leichtigkeit ist nicht allzu viel übrig geblieben. „Tagträumer“ geht deutlich ernster zur Sache und präsentiert textlich weitestgehend die Phantasien und Wünsche eines solchen. Inhaltlich und auch musikalisch gibt es Licht und Schatten zu vermelden. Mein persönlicher Favorit ist auf jeden Fall „Auf Mich“, das es schafft, Trinklied und Beziehungsstatus gekonnt zusammenzufassen. Auch musikalisch geht es hier flott und fröhlich zur Sache. Allerdings können die Schwarzwälder dieses Niveau nicht durchgehend halten. Natürlich kann man Punk und Deutschrock nicht völlig neu erfinden, aber leider klingt fast alles so, wie schon oft gehört.

Dazu ist das Ganze auch noch sehr glatt und offensichtlich chartorientiert produziert. Wenn man schon einen Song „Mexiko“ nennt und damit unweigerlich Assoziationen zu den Böhsen Onkelz weckt, muss man sich auch an eben diesen messen lassen. Leider zieht man an dieser Stelle eindeutig den kürzeren, obwohl der Track eigentlich eher ein weiteres Highlight ist. Das sagt leider auch viel über den Rest aus, der mich nicht packen kann, weil das meiste einfach zu flach und gewöhnlich klingt. Das gipfelt im Bonusteil dann auch noch in einer ziemlich überflüssigen Cover-Version von „Verdammt, Ich Lieb´ Dich“ (Matthias Reim).

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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