Progressiver Black Metal mit epischen Proportionen spielen, laut eigenen Angaben, Orm aus Kopenhagen. "Intet - Altet" ist bereits das dritte Album dieser im Jahr 2015 gegründeten Band. Das neue Werk enthält zwar nur vier Tracks, damit kommen sie aber locker auf über eine Stunde Spielzeit. Kurios ist, dass die vier Songs auf zwei CDs verteilt wurden. Dadurch sieht der Digipack vielleicht schöner aus und passt vielleicht gut ins Konzept, kostet dem geneigten Käufer aber leider auch mehr Geld, denn von der Spielzeit her hätte eine CD völlig ausgereicht. Ich kann mich an eine Split-CD von Helrunar mit Árstíðir Lífsins erinnern, wo es ebenfalls so gemacht wurde. Das Artwork ist so schlicht, dass ich gelangweilt die CD einschiebe. Doch dann bin ich positiv überrascht. Nach schönen akustischen Klängen geht es brachial weiter. Die Soundwand, die einem entgegenschlägt, ist gewaltig.

Man hat sofort weite Naturlandschaften vor dem geistigen Auge. Ob die Texte tatsächlich naturverbunden sind, weiß ich jedoch nicht, weil die Texte alle auf Dänisch verfasst sind. Aber das spielt auch keine Rolle. Was mich am meisten fasziniert, ist, dass die Songs nie langweilig werden und auch nicht überladen sind. Diese Gefahr besteht durchaus, wenn man bedenkt, dass alle Songs zwischen neunzehn und vierundzwanzig Minuten lang sind. Aber zwischen den wüsten Black Metal-Elementen werden auch immer wieder endlos lange, verträumt Passagen eingestreut, die das Ganze auflockern, nur um den Hörer später wieder aus der Trance zu reißen. Aber hier klingt alles wie aus einem Guss. Dieses Album ist ein wahres atmosphärisches Black Metal-Kunstwerk voller Melodien und Details. Wer auf Bands wie Helrunar, Winterfylleth, Auðn oder Árstíðir Lífsins steht, der kann und sollte hier blind zugreifen!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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