Wenn der Blackie ruft, eilen sie alle im Sauseschritt. So könnte man den Abend in der Zeche Bochum beschreiben. Der Laden war rappelvoll und fast ausverkauft. Sogar der ein oder andere niederländische Nachbar lies sich dieses Spektakel nicht entgehen. 30 Jahre W.A.S.P., die Zeitreise konnte beginnen. Den Anfang machen die Jungs von Dark At Dawn und heizten der ungeduldigen Menge schon mal ordentlich ein. Die Harzer Power Metalband wurde 1993 gegründet und brachte jüngst ihre EP „Noneternal“ heraus, die sie natürlich auch in der Zeche außerordentlich professionell bei gutem Sound mit Spaß an der Freud zum Besten gaben. Thorsten "Buddy" Kohlrausch überzeugte mit seiner 1A-Stimme und die fetten Riffs brachten die Menge zum Bangen. Wer diese Jungs noch nicht live gesehen hat, sollte dies dringendst nachholen. Am Merchandisestand konnte man unter anderem für 25 Euronen das aktuelle Tourshirt plus die neue EP ergattern. Tip Top!

Weiter im Programm ging es mit Alpha Tiger. Im kommenden Januar erscheint das zweite Album der Freiburger. Eine recht junge Truppe, die sich dennoch nicht verstecken muss. Der hohe Gesang von Stephan Dietrich erinnert ein wenig an Iron Maiden, jedoch fließen hier Heavy-, Speed- und Power Metal Elemente zusammen und ergeben letztendlich einen ganz eigenen Stil. Auch sie rissen mit ihren ausgefallenen Outfits ganz im Stil der 80er Jahre und viel frischer Bühnenaktion, mit Songs wie „Karma“ oder „Crimson Desert“ die Menge mit sich. Im Laufe des späten Abends konnte man die Jungs noch am Merchandising Stand antreffen. Dort wirkten sie wesentlich schüchterner als auf der Bühne. Eine sehr sympathische Truppe mit Potenzial. Von Alpha Tiger werden wir mit Sicherheit noch öfters hören.

Nachdem Dark At Dawn und Alpha Tiger ganze Arbeit geleistet hatten, ließen W.A.S.P. lange auf sich warten...und warten...und warten... . Aber was verzeiht man ihnen nicht alles. Spätestens am Ende dieses Konzertfeuerwerks, hatte fast jeder Besucher diese lange Pause vergessen. Blackie Lawless war in Höchstform. Zu Beginn stimmte ein Medley der letzten 30 Jahre auf die bevorstehende Party ein. Lobend und jubelnd wurden W.A.S.P. empfangen und starteten ihre Show mit dem Klassiker „L.O.V.E. Machine“ und erstklassigem Sound. Die Show bestand aus drei Teilen. Begleitend zu den Songs liefen Videos der Band auf 3 großen Leinwänden und zwischen den Parts Filmfrequenzen, unter anderem von Spinal Tap. Auch in das absolut starke, fast wegfegende Drumsolo wurden Filmfrequenzen rund um den Autosport eingebaut. In unglaublichen 95 Minuten gaben der äußerst agile Blackie Lawless, Doug Blair (Gitarre), Mike Duda (Bass) und Mike Dupke (Drums) alles. Der Schweiß tränkte die Klamotten und tropfte von den Instrumenten, das Publikum feierte sich und W.A.S.P.  in Trance, die Zeche bebte. Überall sah man zufriedene und begeisterte Gesichter. „30 Years Of Thunder“ waren spürbar bei jedem Besucher angekommen. Nach dieser musikalischen Übersause ging garantiert niemand unzufrieden nach Hause.

Setlist:
On Your Knees / The Torture Never Stops / The Real Me
L.O.V.E. Machine
Wild Child
Sleeping In The Fire / Forever Free
The Headless Children
I Wanna Be Somebody

The Titanic Overture
The Invisible Boy / I Am One / The Gypsy Meets The Boy
The Idol
The Great Misconceptions Of Me

Drum Solo
Chainsaw Charlie
Heavens Hung In Black
Blind In Texas