PRAYING MANTIS - DEFIANCE
Label: | FRONTIERS |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 46:45 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Praying Mantis sind, auch wenn die Metal Archives herumzicken, eine der bekannteren Bands der New Wave Of British Heavy Metal. Gegründet wurde die Band 1975 von den Gebrüdern Troy (Chris und Tino, Bass und Gitarre), Gitarrist Peter Moore, Fronthaubitze Stan Cunningham und Schlagwerker Chris Hudson. Leider endete kurz nach Veröffentlichung des Debütwerks „Time Tells No Lies“ der NWOBHM-Trend. Die großen Formationen wie Iron Maiden, Saxon und Def Leppard hatten sich durchgesetzt und es war für kleinere Acts vom Kuchen, wie die Londoner Gottesanbeterinnen nichts mehr da für kleinere Acts. Eines der großen Probleme oder sagen wir lieber durch das Business verursachte Sauereien war das der Track „I Surrender“ ,ursprünglich von Russ Ballard für Praying Mantis geschrieben, kurzerhand von Rainbow veröffentlicht wurde (ein „make it or break it“ Moment).
Sei es wie es ist, nach anderen Projekten und einigen Jahren, dievergingen, kamen die Troy Brüder 1990 zurück und seitdem veröffentlichen die Jungs regelmäßig Alben, die zwischen klassischem Metal, Hard-Rock und AOR zu verorten sind. Also was erwartet euch auf Album Nummer Zwölf mit Namen „Defiance“? Der bereits erwähnte Genre-Mix ist nach wie vor das Fundament auf dem hier melodisch gerockt wird, die Arrangements nehmen sich alle Zeit der Welt und landen oftmals jenseits der fünf Minuten Marke. Das einzige, was man vielleicht kritisieren kann ist, dass der Sound schon typisch für Frontiers Records ist. Will heißen: windschnittig, glatt und homogen. Was das Klanggerüst betrifft macht es halt auch wenig Sinn drei Truppen von Frontiers bei einer Tour zusammen zu packen, da der Sound band-übergreifend schon echt sehr gleichförmig ist.
Abgesehen davon haben die Herren es immer noch drauf, jedes Riff sitzt und die Rhythmus-Fraktion hat die Lage im Griff. John Cuijpers verziert das ganze mit seiner formidablen Rockröhre und fertig ist die Kiste. Wer etwas metallischeren AOR mag der wird hier eine amtliche dreiviertel Stunde seinen Spaß haben. Fun Fact: den bereits oben erwähnten Song „I Surrender“ hat die band dann auch mit auf dem Silberling und die Version klingt echt toll.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter