Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Bands nach knapp dreißig Jahren wieder aus der Versenkung kommen und es nochmal wissen wollen. Bei Evildead hätte ich auch nie damit gerechnet. Und tatsächlich sind sogar noch alle Haudegen von damals mit an Bord. Neun neue Songs gibt es zu hören, die eigentlich klingen wie immer. Musikalisch werden die ersten beiden Alben stilistisch ganz gut miteinander vereint. „Annihilation Of Civilization" (1989) war im Underground ein kleiner Geheimtipp. Beim Zweitwerk „The Underworld" schieden sich die Geister, weil ihre Musik etwas grooviger und moderner wurde. Zudem war der Gesang hier seltsam verzerrt.

Nun vereinen Evildead beide Lager ganz gut. Mal klingen sie wie Slayer mit gedrosseltem Tempo, mal vom Groove her ein bisschen wie Anthrax. Juan Garcia, der auch mal bei Agent Steel war, schüttelt sich ein cooles Riff nach dem anderen raus. Die Musik klingt sofort vertraut, der Gesang gefällt mir besser als früher. Auch die Gangshouts hat man beibehalten. Das Ganze ist gut gespielt, aber dennoch eingängig gehalten. Evildead Anno 2024 klingen zeitlos, weil sie zwar wie eine alte Band klingen, aber eben nicht altbacken und überholt. Auch die druckvolle Produktion, die schön natürlich klingt, gefällt mir richtig gut. Das Album ist zwar mit fünfunddreißig Minuten relativ kurz ausgefallen, dafür gibt es aber keine Lückenfüller zu vermelden. Kurzweilige Angelegenheit!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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