ANA sind eine sehr neue Band. Gegründet wurde sie in Melbourne (Australien) im Jahr 2023. Sängerin Anna stammt aus einer kleinen Gemeinde in der Nähe des Kaukasus-Gebirges und hat eine klassische Gesangsausbildung absolviert. Ihre Mitstreiter sind gestandene Musiker, die zuvor bereits in anderen Acts Erfahrungen gesammelt haben. Im Oktober unterschrieben die Musiker einen weltweiten Plattenvertrag mit dem US-amerikanischen Label Eclipse Records. Und im März erscheint über diese Plattenfirma die Debüt-EP „The Art Of Letting Go“. Es ist gut zu hören, dass klassische Gesangsausbildung nicht notwendigerweise Opern-Sopran bedeutet.

Schon bei „I´m Not The One“ kann man die klare Rockstimme von Anna Khristenko genießen. Harte Riffs und rhythmisches Drumming, teilweise mit Double Bass, unterlegen den Gesang. Dazu kommen filigrane Gitarrensoli. Hier zeigt Josh Mak sein Können. Zusätzlich ist ein Hammondorgel-Solo zu hören. Für dieses haut Matt Williamson in die Tasten. Der positive Eindruck setzt sich bei „Scars“ fort. Zunächst braten die Gitarren, Keyboard und hartes Schlagzeugspiel setzen ein. Der Bass sorgt für ausgeprägte tiefe Töne. Und Anna singt weiterhin im Mezzosopran. „Ouroboros“ startet erneut mit Gitarren-Hooks.

Auch später wirkt der Song äußerst gefällig und bewegt sich im Midtempo-Bereich. Den Refrain kann man sicher schnell mitsingen. „Sirens“ startet als wunderschöne Ballade. Anna wird zunächst von Keyboard-Streichern begleitet, bevor der Beitrag sich später zu einem dahinstampfenden Rocker entwickelt. Mit großen Keyboard-Teppichen. Aber auch erneut mit Gitarren-Solo und Double Bass Attacken. Zu „Moth“ haben ANA ein beeindruckendes Video produziert. Auch dieser Track ist in der ersten Hälfte eine Ballade, bei der die Sängerin lediglich vom elektrischen Piano begleitet wird.

Im Zwischenteil nimmt die Formation richtig Fahrt auf, bevor das Ende wieder balladesk wird. Mit einem ruhigen Piano-Outro. „The Art Of Letting Go“ ist eine gelungene Debüt-EP. Melodischer symphonischer Metal, bei dem die Band auf übermäßigen Bombast verzichtet. Vor allem Mezzo-Sopranistin Anna Khristenko und Gitarrist Josh Mak können überzeugen. Aber auch ihre Mitstreiter verstehen ihr Handwerk. Für ein Debütalbum sollte ANA über eine komplette (Power-) Ballade nachdenken. Und eventuell den Härtegrad noch etwas anheben.

Note: Keine Wertung
Autor: Rainer Kerber

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