My Dying Bride gehören – zusammen mit Paradise Lost und Anathema – zu den englischen Pionieren des Doom-/Death Metals. 1990 gegründet, haben sie bis heute immerhin vierzehn Studio-Alben veröffentlicht. Zu ihrem Markenzeichen gehörte von Anfang an immer die Geige, die vor allem damals noch ein Novum in der Szene war, später in der Gothic Metal-Szene aber endlos kopiert wurde. Auch wenn Sänger Aaron Stainthorpe und Gitarrist Andrew Caighan in all den Jahren mit vielen Besetzungswechseln zu kämpfen hatten: Die große Experimentierphase der Band ist längst vorbei. Bei My Dying Bride weiß man einfach, was man hat.

Es gibt träge, doomige Lavariffs, traurige Gitarren- und Violinen-Melodien, hin und wieder ein flächendeckendes Keyboard zur düsteren Untermalung. Der Gesang wechselt von wütend gegrowlt bis hin zu fast weinerlich und verzweifelt. Dazu gibt es immer wieder unvorhersehbare Taktwechsel und Breaks, die das Songwriting spannend halten. Natürlich haben alle sieben Songs mal wieder eine amtliche Überlänge von sechs bis elf Minuten. Auch bei fast einer Stunde Spielzeit wird es nie langweilig. Zu dem derzeitigen Schmudelwetter im April passt es ebenfalls bestens! Alles wie gehabt also. So muss das sein! Ich bin wie immer begeistert! 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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