ACCIDENTAL SUICIDE - DECEASED


Label:DEAF RECORDS (lizensiert durch Grind Core Records)
Jahr:1992
Running Time:45:11
Kategorie: Classics
 

Heute stöbern wir mal wieder tief im amerikanischen Underground der Früh-Neunziger und graben eine ganz besondere Perle aus, die zur damaligen Zeit vollkommen zu Unrecht im Sumpf der Veröffentlichungsflut untergegangen ist! Die Rede ist von Accidental Suicide aus Milwaukee, die im Jahre 1992 ein bemerkenswertes Debüt herausgebracht haben, das sich gewaschen hat!
Auch wenn man sich stellenweise bei uralten Death, Massacre oder auch Autopsy bedient, schafft man es doch, einen recht eigenen Stil zu kreieren, der immer wieder zwischen schleppend doomigen Parts und rohen Auf-die-Fresse-Passagen hin und herpendelt! Stellt euch einfach eine Mischung aus den amerikanischen Underground-Genies Baphomet, Morta Skuld, Gutted (alle drei in Vergangenheit hier ja schon an anderer Stelle besprochen) und den guten alten Autopsy vor und ihr habt in etwa eine Vorstellung was euch hier erwartet. Es dürfte auf jeden Fall jeder Fan der etwas stumpferen und brutalen Töne auf seine Kosten kommen und man fragt sich wirklich, warum man nie mehr von den Jungs gehört hat. Das Quintett ist nämlich stets um Abwechslung bemüht und bringt viele Tempowechsel und unvorhersehbare Elemente ein, so dass es nie langweilig wird. Wirklich eine Schande, dass zur Hochzeit des Death Metals kein Erfolg eingefahren werden konnte. Die Band gründete sich übrigens bereits 1989, als fast noch alle Mitglieder Jungendliche waren und man damaligen aufstrebenden Bands wie Morbid Angel, Autopsy oder den Nachbarn Viogression nacheiferte. Nach zwei mir unbekannten Demos wurden die Jungs von Deaf Records/Peaceville unter Vertrag genommen, die zusammen mit Grind Core Records das Debütalbum unter die Leute brachten. Die Produktion ist übrigens ziemlich rau und ruppig gehalten. Man kann sogar fast von einer Rumpel-Produktion sprechen. Nichtsdestotrotz hört man alles heraus und irgendwie passt das Ganze herrlich zur sympathisch-naiven und rohen Ausrichtung des Albums. Das kultige und megahässliche Cover wurde übrigens von Sänger Ed gezeichnet, der leider wohl noch während der Arbeiten an den Aufnahmen des Albums einen schweren Autounfall erlitt, der aber glücklicherweise nicht dem Bandnamen entsprechend ausging und die Band angeblich mehr zusammenschweißte. Nichtsdestotrotz hörte man nach diesem Album nie wieder etwas von den Jungs und selbst eine komplett aufgenommene EP mit dem Titel „Erotic Dead“ aus dem Jahre 1993 sollte nie das Licht der Welt erblicken. Angeblich hat man sogar danach noch ein Album aufgenommen, das ebenfalls aus Faulheit nie veröffentlicht wurde. Man kann nur hoffen, dass sich dem nochmal einer annimmt, die Songs von besagter EP sind nämlich neulich auf der offiziellen Reverbnation-Seite http://www.reverbnation.com/accidentalsuicideofficial veröffentlicht worden und tönen trotz ungewohnten Gesangs ziemlich genial! Der Aktivität bei Facebook zu urteilen, scheint sich bei den Jungs neuerdings eh etwas zu tun, vielleicht erwartet uns ja hier auch mal wieder eine Reunion? Das Album gibt es auf jeden Fall hier und da bei Ebay, Amazon und Discogs für Preise um die 20€ und wenn man Glück hat, auch schon mal weniger. Ich habe neulich bei Ebay unverschämtes Glück gehabt und habe tatsächlich eine Erstauflage für 5€ ersteigern können, haltet also einfach mal die Augen auf, es lohnt sich!

Tracklist:
01. Misery Hunt
02. The Life I Hate
03. Morbid Indulgence
04. Flesh Parade
05. Unknown
06. Method Of Murder
07. Agony Of Rebirth
08. Homicidal Entrails
09. My Dangling Corpse
10. To Eat The Heart

Viele weitere interessante Reviews von Leimy längst vergessener Death Perlen findet ihr auf seiner Page: http://redemption-of-the-rotten.blogspot.de/

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Leimy


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