Forgotten Tomb aus Italien gründeten sich bereits 1999 und begannen als Black Metalband. Im Großen und Ganzen ist das zwar heute auch immer noch so. Aber im Laufe der Jahre haben sie es auf sechs Alben und drei EPs gebracht und sich immer weiter entwickelt. Das Böse Schimpfwort Suicidal Black Metal machte in den letzten Jahren die Runde. Dem würde ich aber nur bedingt zustimmen. So manche Passage erinnert zwar an die Kollegen von Shining. Aber Forgotten Tomb kupfern sie nicht stumpf ab. Vielmehr gibt es hier eine gelungene Mischung aus Depressive Black Metal, Gothic und ein bisschen Doom zu hören. Die Songs sind meist simpel gestrickt und hypnotisierend in trägem Tempo vorgehalten, schaffen es aber, eine Atmosphäre aufzubauen, die nie Langeweile aufkommen lässt. Schöne Leadgitarren, die teilweise an Amorphis erinnern und gelegentlich eingestreute Akustikpassagen paaren sich mit schleppender Doublebass und heiserem Gesang. Das Gesamtbild klingt sehr sauber und harmonisch, auch wenn die Musik immer (und auch bewusst!) Traurigkeit und Melancholie vermittelt. Der Titeltrack kommt sogar überraschend groovig uns stampfend rüber und rockt locker weg. Bei „Cold Summer“ gibt es sogar richtig schnelles Gekloppe. Auch „Love Me Like You´d Love The Death“ rockt ganz gut nach vorne los. „Adrift“ beginnt mit einer schönen Akustikgitarre. Alle Songs dauern zwischen sechs und acht Minuten und bieten recht viel Abwechslung, ohne den roten Faden jemals außer Acht zu lassen. Den Italienern ist ein kurzweiliges Album gelungen, das definitiv aus dem Wust der Szene herausragt. Sogar Leuten, die eher nicht auf Suicidal Black Metal stehen, kann ich dieses Album problemlos ans Herz legen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht