Diese sieben instrumentalen Tracks in eine Schublade zu packen, ist nahezu unmöglich. Dark Ambient mag das Möglichste hergeben um den dystopischen Soundtrack für ein Konzeptwerk zu erklären. In der nordöstlichen Steppe von Kasachstan (Atomwaffengelände Semipalantinsk) haben die Sowjet-Russen insgesamt 456 nukleare Tests (1949 bis 1989) durchgeführt. Dieses Thema nahm die kasachisch-britische Geigerin Galya zum Anlass, das immense geschene Trauma ihrer Heimat musikalisch aufzuarbeiten. Schließlich wurde die dortige Bevölkerung und das Umland gnadenlos dem radioaktiven Niederschlag ausgesetzt.

Die Konsequenzen waren natürlich verheerend. Anfang der zwanzigsten Jahrhunderts war dieser Ort das Zentrum für Wissenschaft und Kultur. Wie dem auch sei, man bekommt die Bedrohung der Situation in jeder Note zu spüren. Beklemmung und Irritation machen sich breit. Für mich eigentlich nicht unbedingt ein Hörgenuss, trotz des klassischen Instruments. Ein Funken der Hoffnung soll ebenfalls gezündet werden, allerdings ging der wohl an mir vorbei, denn die Musik ist tatsächlich bedrohlich bis melancholisch. “Polygon” ist mit Sicherheit ein Nischenprodukt.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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