MINISTRY - HOPIUMFORTHEMASSES


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2023
Running Time:42:28
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ehrlich gesagt war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Al Jourgensens Band Ministry, kreuzten sich doch bereits 1983 unsere Wege zur großen Wave / Synthie - Zeit mit dem damaligen Album "Work For Love". Zwischenzeitlich in den 2000 Jahren aufgelöst und dann wieder neu erstanden, kommt jetzt also der sechzehnte Longplayer in den Handel. Und der Sound hat sich in den Jahren ja extremst verändert. Vom melodisch – poppigen Wave-Sound der 80-er Jahre bis hin zum aktuellen Industrial. Jetzt also „Hopiumforthemasses“ – so die Eigenschreibweise, ein Release voller Wucht mit einem Al Jourgensen in Bestform, der glücklicherweise die Drogenexzesse hinter sich gelassen hat. Es ist Wahljahr in den Vereinigten Staaten von Amerika, da wird der Ministry-Frontmann sicher nicht mit vernichtenden Kommentaren sparen. Das hätte man von ihm auch nicht erwartet.

Dazu kommen starke Riffs, ein treibender Bass mit druckvollen Keyboards und vielen Samples, die den Klang dominieren. Auch wenn der Einstieg mit „B.D.E.“ etwas holprig erscheint kommt das zuvor ausgekoppelte "Just Stop Oil" in Anspielung auf die guten alten 80-er, schon sehr viel druckvoller daher. Ansonsten ist wie gesagt Wahljahr – und Donald Trump (ehemaliger US-Präsident) ist der Liebling-Tyrann von Mastermind Al Jourgensen. So zu hören auf „Cult Of Suffering“, welches sehr groovig und rhythmisch produziert wurde. Und für den Fall dass das Ganze zu lyrisch war – in „Aryan Embarresment“und „New Religion“ wird es noch viel direkter und offener. Ministry zeigen sich auf „Hopiumforthemasses“ wirklich richtig gut in Form und arbeiten die früheren Stilrichtungen in den neuen Songs gekonnt ein.

Synthesizer-Pop, schwere Gitarren bis hin zum Industrial-Metal-Sound der heutigen Zeit. Dazu coole Gastauftritte unter anderem von Jello Biafra (ex-Dead Kennedys)und Pepper Keenan (Corrosion Of Conformity) sowie unendlich viele Riffs komplettieren den Ministry-Sound 2024, in seinen gesellschaftskritischen und politischen Texten prangert Al Jourgensen Missstände an. Laut und wuchtig. Das sind zwar nicht mehr „meine Ministry“ von früher, aber eine Band, die eine spannende Entwicklung genommen hat.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Axel Brand


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