LORD OF THE LOST - DIE TOMORROW


Label:OUT OF LINE
Jahr:2012
Running Time:48:15
Kategorie: Neuerscheinung
 

Lord Of The Lost sind mit einem neuen Album am Start. Auch dieses Mal bieten sie ihren Fans wieder eingängigen melodischen Gothic-Rock. Den Anfang macht der Song „Live Today“, der zwar nicht unbedingt einfallsreich ist und etwas zu langwierig dahertönt, aber trotzdem die schon von Lord Of The Lost bekannten Melodieführungen beinhaltet. Wobei der Song an sich eher metallisch erklingt als nach Gothic-Rock, was auch an den gesanglich tiefen Growls liegt. Mal was Neues, was ich von dieser Band so nicht erwartet hätte. Mit dem Titelsong erklingt aber dann wieder einer klassischer Lord Of The Lost-Song aus den Boxen, trotz härteren Passagen ist er poppig und einprägsam. Der nächste Song „Black Lolita“ ist mehr ein Song, bei dem das Keyboard im Vordergrund steht und von Gitarre und Bass nur unterstützt wird, aber schön düster veranlagt ist. „Blood For Blood“ überrascht mit seinem Refrain, der im Vergleich zum restlichen, doch etwas aggressiv klingenden Song eher einschmeichelnd ist. Dies liegt erneut an der wechselnden Stimmlage von Sänger Harms, die er gekonnt passend einsetzt. „Never Let You Go“ ist ein klassisch balladesker Gothicsong mit wechselnd weiblichem und männlichem Gesang. Blutengel-Sängerin Ulrike Goldmann übernimmt hierbei die weiblichen Gesangparts. Der Song ist nett und gefühlvoll, aber er klingt doch wie schon 100 mal von anderen Gesangsduos gehört und bietet nicht wirklich was Neues oder gar Aufregendes. Mainstream halt, kann man hören, muss man aber nicht. Dieser Song ist übrigens von Mono Inc. Sänger Martin Engler geschrieben worden, der auch schon bessere Ergüsse präsentierte. Beim nun folgenden „Shut Up When You`re Talking To Me“ präsentiert sich wieder ein typischer Lord Of The Lost-Song mit starkem Refrain. „Heart For Sale“ ist erneut ein mehr oder weniger balladesker Song, der den Fokus auf den Gesang legt, aber auch wieder wie ein Song vieler anderer Gothic-Rock Bands klingt. Bei „From Venus To Mars“ hat sich nun auch mal Gitarist Bo Six beim Songwriting ausgetobt. Der Song lädt förmlich zum Träumen ein und hat eindeutig Ohrwurmcharakter. Das nun folgende „See You Soon“ ist ein Lovesong par excellence, getragen von Chris wundervoller Stimme und Akustikgitarre. Das folgende „My Heart Is Black“ erinnert mehr an Filmmusik, der Rhythmus des Songs lässt Parallelen zu „Beautiful People“ von Manson aufkommen, ohne aber dessen Härte zu erreichen, auch wenn der Refrain wieder Growls beinhaltet. Der Song „Your Victories“ entstand auf Deutsch zusammen mit Eisbrecher-Frontmann Alex Wesselsky und wurde von Lord Of The Lost ins Englische übersetzt. Der Song ist eingängig stampfend, halt klassischer Eisbrecherstil, den sich aber Lord Of The Lost zu Eigen machen und wunderbar in das Gesamtklangbild einfügt. Absoluten Kontrast dazu bietet der letzte Song des Albums „Credo“, er ist eine ruhige rockige Mitsinghymne. Und damit meine ich wirklich Hymne wie man sie von Bands wie Manowar kennt. Hiermit dürfte wohl klar sein, welcher Song in Zukunft auf keinem Konzert fehlen darf. Alles in Allem liefern Lord Of The Lost mit „Die Tomorrow“ wieder ein gutes Album ab, was die Vielfältigkeit der Band aufweist ohne dabei zusammenhangslos zu wirken mit großem Widererkennungswert. Gute Musiker, gute Musik, was will man mehr?

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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