Mit „Battle Ballads“ hauen die Viking Metaller Týr von den Faroer Islands ihr bisher harmonischstes Werk raus, obwohl der Albumtitel vielleicht etwas verwirrt, denn mit Balladen hat das Ganze so gut wie gar nichts zu tun. Dabei hat die Zusammenarbeitmit dem Symphonieorchester der Färöer-Inseln im Februar 2020 für die Doppel-Disc/DVD-Veröffentlichung „A Night At The Nordic House“, wohl den Ausschlag gegeben, im mittlerweile neunten Album Metal mit Classic Elementen zu verbinden. Der in Großbritannien lebende dänische Kollege der Band, Lars Winther, integrierte gekonnt Orchester-Samples in Form von Geigen, um Bratschen, Celli, Holzbläser und Hörner in die Kompositionen.

Schon der als Vorab-Single bekannte Opener „Hammered“ wartet mit so einigen Tempi-Wechseln und einem zugänglichen Refrain auf, um in den schwungvollen und fast schon fröhlich wirkenden Folk-Tack „Unwandered Ways“ ebenfalls zu überzeugen. Und wer glaubt das Pulver ist verschossen, der irrt gewaltig, denn das zum Mitsingen einladende „Dragon Never Die“, das treibende „Hangman“ oder die nach vorne preschende, erste Single „Axes“ spielen allesamt alle locker in der ersten Liga. „Row“ fällt etwas düsterer aus und das heimatsprachlich vorgetragene „Torkils Døtur“ steigert sich kontinuierlich bis hin zu immer epischeren Zügen.

Der Titeltrack kommt besonders theatralisch rüber und lediglich in dem Outro „Causa Latronum Normannorum“ konnte man teilweise balladeske Passagen ausmachen. Fazit: Diese Symbiose aus größtenteils treibenden Riffs und Rhythmen mit orchestralen Zügen kann dementsprechend nicht nur Folk-Fans bedenkenlos weiterempfohlen werden. 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters

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