Das Berliner Trio dürfte dem ein oder anderen noch unter dem alten Namen Deaf Flow bekannt sein. Außer dem Namenswechsel hat sich aber nichts geändert. Nach wie vor stonern sich die drei Jungs seit über einem Jahrzehnt durch die Läden. Der neue Silberling hat zwölf neue Tracks, deren Spannweite eben zwischen Stoner Rock, Hard & Heavy und Grunge liegt. Diese Elemente kommen in unterschiedlicher Gewichtung zum Tragen. Zugegebener Weise war ich bei dem Etikett Stoner Rock erstmal skeptisch, da mir bei den meisten Bands in dieser Schublade wegen zu viel Gefrickel viel zu schnell langweilig wird. Umso angenehmer überrascht stelle ich fest, dass mir das Album durchaus Spaß bereitet. Ein gelungener Release, der einen schön mitnimmt. Sowie ein recht funktionierender Spagat zwischen den Styles und ansprechenden Arrangements.

Das klingt mal verdächtig Richtung Mastodon, oder man fühlt direkt einen Soundteppich à la Soundgarden, hat aber immer einen eigenen rauen Spirit. Das liegt nicht zuletzt an dem guten Rock Faktor, der in fast allen Tracks drinsteckt und die Sache schön auflockert. Auf hohem Niveau wird grooviger treibender Stoner Rhythmus mit schön harten Riffs unterlegt und mit rockigen Breaks versehen, um direkt mal in harten Metal oder Grunge zu wechseln. Die Melodien gehen fast ausnahmslos schön ins Ohr und auch die etwas komplexeren funky Tracks sind weit weg vom bei mir dann schnell einsetzenden Jetzt-Nervts-Faktor.

Mal ein klein wenig düster, mal ein bisschen poppig, mal sehr verspielt. Schöne Bandbreite. Thematisch geht es über unsere kaputte Welt zu Mythologie, B- und C Movies, Comic Heroes, Widerstand gegen das Böse, Wissenschaft und das Überleben. Oft hat das ein fieses kleines Augenzwinkern, das Humor beweist. Eine unterhaltsame Veröffentlichung, die gefällt.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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