QUEEN - HAUTNAH - von Peter Hince
Label: | HANNIBAL |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 256 Seiten |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
"Queen hautnah" ist vielmehr als irgendein weiterer Bildband über eine der einflussreichsten Bands der Welt. Es ist vielmehr der Blick in ein privates Fotoalbum, in die Kiste mit den vielen kleinen Devotionalien, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben – garniert mit vielen Anekdoten. Peter Hince will keinen chronologischen Rückblick über die Formation schreiben, er verschafft uns eher diesen intimen Blick hinter die Kulissen und beginnt im Sommer 1976. Es folgen Einblicke ins Tourleben, Besuche in München, Japan, Montreux und Südamerika bis hin zum Live Aid Concert. Eine beeindruckende Reise. Aber wer ist Peter Hince? Peter „Ratty“ Hince – ist eben einer von „hinter den Kulissen“ – kannte Queen schon aus der Zeit, als sie noch im Vorprogramm von Mott the Hoople spielten.
Kurze Zeit später wurde er Roadie, war viele Jahre mit der Band auf Tour und auch Chef der Roadcrew, dabei vorrangig für Freddie Mercury und John Deacon zuständig. Insgesamt elf Jahre war er bei Queen, da entwickelt sich sicher ein besonderes Vertrauensverhältnis, eine Art Freundschaft, Ratty war quasi immer dabei, bei kleinen Events genauso wie bei den größten Momenten der Musikgeschichte. Und drückte immer auch mal wieder den Auslöser seiner Kamera. Am Ende übrigens so gut, dass er nach der Roadie-Zeit als Werbefotograf arbeitete. Zahlreiche Schnappschüsse sind dabei entstanden, auf 256 hochwertigen Seiten zusammengefasst. Dabei auch Aufnahmen von – aus der jetzigen Zeit betrachtet – historischen Queen-Momenten. Bei Plattenaufnahmen, beim Videodreh, Backstage, am Flughafen und und und… Man sieht aber ebenso die privaten Momente. Freddie Mercury mit Tennisschläger, die Band beim Poolbillard im Proberaum, Brian May im Münchner Biergarten mit der Kamera von Mister Hince oder bei der Tour - Abschluss – Party in Sapporro.
Peter Hince hat aber nicht nur unveröffentlichte Shots herausgesucht, sondern auch viele Erinnerungsstücke ergänzt. Handschriftliches, Rechnungen mit Pseudonymen, Strafzettel, Visa oder Postkarten. Die Begleittexte sind da eher kurz gehalten – das Hauptaugenmerk liegt sicher auf den tollen Bildern – schildern aber trotzdem viele Anekdoten, erzählen aber auch von berührenden Momenten. Sehr gut und einfühlsam übersetzt von dem renommierten Übersetzer Paul Fleischmann, der auch schon für diverse andere Musikbiographien (AC/DC, Peter Gabriel, Pink Floyd) verantwortlich zeichnete. Ein Buch, welches sicher ein Muss für Fans darstellt. Ein hochwertig gedruckter, sehr persönlich „Blick zurück“ ins private Fotoalbum mit unveröffentlichten Fotos. Peter Hince schafft das, weil er immer ganz nah dabei war, ein Teil des Ganzen. Eben kein Fremdkörper – dadurch ist alles sehr intim aber nie respektlos.
Note: Keine Wertung
Autor: Axel Brand