RAGE - AFTERLIFELINES
Label: | STEAMHAMMER / SPV |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 85:46 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Wenn man die Vorgängerband Avenger mit einrechnet, feiern Rage dieser Tage ihr vierzigstes Bandjubiläum. Aus diesem Anlass veröffentlicht die Truppe um Mastermind Peavy Wagner aber weder ein halbgares Livealbum noch eine schnöde Best Of-Zusammenstellung, wie es viele andere tun würden. Aber Rage wären nicht Rage, wenn sie die Korken nicht in Form von neuem Material so richtig knallen lassen würden. Daraus ist dann auch direkt ein Doppelalbum geworden, welches alle Facetten der Truppe erfasst. Teil Eins hört auf den Namen „Afterlife“ und zeigt den Kern dessen, was Rage eigentlich ausmacht. Die Songs sind schnell hart und kompromisslos mit einer Thrash-Note, aber trotzdem melodisch und mitsingkompatibel. Hier gibt es keine überflüssigen Schnörkel. Das dürfte alle Puristen zufriedenstellen, da das alles wieder einmal auf ganz hohem Niveau stattfindet.
Aber das ist man ja von der Truppe gewohnt. Der Gegenpart hierzu heißt „Lifelines“. Das erklärt auch den übergeordneten Gesamttitel, der eine Kombination aus beiden Einzeltiteln ist. „Lifelines“ zeigt die andere Seite von Rage, die es in der Vergangenheit ja auch schon diverse Male zu bestaunen gab. Hier sind komplett andere Songs entstanden, die orchestrale Opulenz in all ihren Varianten bieten und das auch noch ohne Qualitätsverlust. Wer es also komplexer und vielschichtiger mag, ist hier bestens aufgehoben. Dabei geht allerdings kaum Power verloren, es wird aber stellenweise auch mal etwas ruhiger. Das ist ganz großes Kino, welches mit „In The End“ getragen und fast schon Soundtrack-artig abgeschlossen wird. Alles in Allem ist „Afterlifelines“ also ein würdiges Werk, um das Bandjubiläum entsprechend zu feiern.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck