Pistol: Ja hallo zusammen, die ganze Band hier, das ist ja toll. Gut das hier genug Platz ist. Okay, wann und wie wurde denn Metalite gegründet?
Edwin: Also Metalite wurde in 2015 gegründet. Ich wollte meine eigene Metal Musik schreiben und spielen. Also begann ich eigene Songs zu schreiben, aus den Bereichen die mich interessieren. So in Richtung Euro Dance, Euro Trance oder Dance Metal. Solche Sachen halt, mit eingängigen Hooks und coolen Melodien eben. Ja und so hat es angefangen.
Pistol: Würdest du mir denn mal die Band vorstellen?
Edwin: Ja klar, wir haben Lea Larson am Schlagzeug, Robert Örnesved an der Gitarre, Robert Maijd am Bass und Erica Ohlsson am Gesang.
Erica: Aber am Anfang hat noch eine andere Sängerin für Metalite gesungen.
Pistol: Ja das weiß ich. Aber nur auf dem ersten Album, es war Emma Bensing oder?
Erica: Ja genau, Emma war diejenige, die auf der ersten Platte gesungen hat.
Edwin: Ganz genau.
Pistol: Was bedeutet denn Metalite eigentlich? Metal light?
Metalite: Ja, ja genau das bedeutet es hahaha
Edwin: Nein natürlich nicht. Eines meiner größten Hobbys ist das Gaming und neue Technologien. Kennst du die Sprache Leet aus dem Gaming Bereich?
Pistol: Nein ich bin überhaupt kein Spieler.
Edwin: Ah okay, also Eins, Drei, Drei, Sieben steht für Leet, was gleichbedeutend mit Elite ist und wir wollten eben die Metal Elite sein. Und so ist es zu dem Namen Metalite gekommen, also aus den Wörtern zusammen gemixt verstehst du?
Pistol: Na klar, ist ja ganz einfach. Welche Bands haben dich denn sonst noch beeinflusst?
Edwin: Uff, eine ganze Menge, natürlich Power Metal Bands wie Stratovarius oder Sonata Artica. Aber auch Nightwish und eine ganze Menge deutscher Metal Bands. Da sind natürlich die klassischen wie Helloween und Gamma Ray, aber auch die jungen Metaller, die melodische Titel spielen. Mit guten Chören und so.
Pistol: Und um was geht es denn in euren Texten? Habt ihr eine Nachricht an die Leute da draußen, erzählt ihr eine Geschichte oder ist es einfach nur Just For Fun?
Edwin: Ja, jeder Song erzählt eine Geschichte und das Hauptthema sind zukünftige Technologien.
Lea: Das neue Album hat ein Hauptthema, dessen Geschichte wir erzählen.
Edwin: Es ist mehr ein Konzeptalbum, was die Vorgänger nicht so waren.
Pistol: Wer ist denn verantwortlich für die Lieder und wie probt ihr?
Edwin: Also ich schreibe die Songs und die Texte. Dann nehmen Erica und ich im Studio die Stücke auf und schauen, wo man schon ein wenig optimieren kann. Die Stimme oder Arrangements.
Erica: Er verändert alles hahaha!
Edwin: Haha ja, es ist ja schließlich mein Job meine Ideen aufzunehmen.
Pistol: Gibt es denn einen Boss bei Metalite? Oder eher eine demokratische Band?
Edwin: Erica ist der Boss!
Erica: Hahaha nein Edwin ist der Boss!
Lea: Nein Edwin ist nicht der Boss, er ist mehr wie ein Vater. Der Vater der Band, aber eigentlich sind wir wie eine Familie.
Pistol: Das klingt doch toll, eine Familien Band. Wo sind denn eure Wurzeln, kommt ihr aus Musikerfamilien?
Erica und Lea: Nein tatsächlich nicht.
Erica: Als ich jünger war, im Kirchenchor. Ja schon, aber nicht professionell.
Lea: Mein Großvater, er war ein Komponist. Aber er schreib hauptsächlich klassische schwedische Folk Musik. Und mütterlicherseits gab es ein paar Musiker. Die waren aus Algerien, aber sie schrieben mehr so Aerobic Musik.
Robert Maid: Ich habe einen Cousin, der spielt Schlagzeug. Mein erstes Drum Set habe ich von ihm gekauft, als ich so vier oder fünf Jahre alt war und er in die Staaten umzog. Später wechselte ich dann aber zur Gitarre.
Pistol: Die nächste Frage habt ihr eigentlich eben schon beantwortet, sie war speziell für Erica gedacht. Ihr seid alle noch die original Mitglieder außer Erica, die später dazu kam. Und das wäre die Frage gewesen, seht ihr euch mehr als Familie oder eher eine Gruppe von Musikern, die zusammenspielen?
Erica: Nein, wir sind tatsächlich so etwas wie eine bessere Familie. Brüder und Schwestern, manchmal bin ich die Mutter, manchmal ist Lea die Mutter. Wir halten zusammen und haben immer eine Menge Spaß.
Pistol: Jetzt mal ein lustiger Punkt, ich höre täglich viele Bands aus Schweden, Finnland oder Norwegen. Und speziell bei den schwedischen Bands, vollkommen egal aus welchem Genre wie Black Metal oder Power Metal, irgendwann höre ich eine Stelle, einen Chorus, der klingt wie ABBA. Ist euch das schon mal aufgefallen?
Edwin: Klar haben wir die Musik von ABBA gehört, als Kinder früher die ganze Zeit.
Lea: Nun es ist so, wir hören ja nicht nur Metal, sondern alle möglichen Richtungen. Ich spiele ja auch andere Stile als nur Metal Musik. Und Erica ist eine professionelle Sängerin, klar Metalite ist ihre Band aber sie singt auch alle möglichen anderen Sachen. Wir hören halt vieles, letztlich ist es alles Musik.
Pistol: Logisch das verstehe ich, kurioserweise ist es aber immer ABBA. Auch bei den Kollegen von Amaranthe oder Battle Beast zum Beispiel. Gut, was macht ihr denn in eurer Freizeit? Müsst ihr noch arbeiten gehen oder könnt ihr von der Musik leben?
Robert Maijk: Wir haben keine Freizeit.
Metalite: Hahaha nein wir arbeiten!
Pistol: Nun heute ist es ja oft so, dass jeder in mehreren Bands spielt, dazu entweder Gesangs oder an einem Instrument Unterricht gibt.
Erica und Lea: Ja, es ist schon ein hartes Geschäft, aber es macht trotzdem Spaß!
Pistol: Und spielt den einer von euch in anderen Bands?
Lea: Ja ich spiele schon mal bei anderen Bands, aber dann sozusagen freiberuflich. Dann lebe ich in Beijing in China und dort habe ich keine Band, es ist immer eine vorrübergehende Arbeit.
Robert Maijk: Ich spiele auch in vielen Projekten oder beispielsweise bei Captain Black Beard, eine Melodic Rock Band. Aber auch mit Night Flight Orchestra
Pistol: Night Flight Orchestra ist eine coole Band!
Erica: Ja und da hast du auch etwas ABBA hahaha.
Pistol: Haha man merkt es auch meistens nie direkt am Anfang, aber je länger du zuhörst umso mehr fällt es dir dann auf. Nicht in jedem Lied natürlich, aber einer ist immer dabei, echt kurios. Gut, ihr habt eine ganze Menge Singles veröffentlicht, aber alle nur digital nie auf einem Wiedergabe Medium wie CD oder Vinyl, warum?
Edwin: Wir haben schon physikalische Versionen von Singles, aber wir wollen eben das die Songs auch schnell verfügbar sind. Natürlich wäre es geil die auf Seven Inch Singles zu haben, aber die Fans kaufen ja die Langspielplatten oder CDs.
Pistol: Mittlerweile gibt es ja schon wieder Veröffentlichungen auf Cassette in kleiner Auflage, aber wer hat denn noch ein Kassettendeck zu hause. Ja ich habe noch eins, aber man bekommt ja keine hochwertigen neuen Wiedergabegeräte mehr. Wer kauft dann die Kassetten?
Edwin: Ich denke die Sammler und die echten Fans.
Pistol: Aber ich denke, es ist auch recht teuer, da du ja keine großen Auflagen von zigtausend Stück machst.
Robert Maijk: Ich habe Kassetten mit einer anderen Band gemacht, wir haben dreissig Stück produziert.
Pistol: Dreißig Stück?
Lea: Wie viele habt ihr noch übrig?
Erica: Neunundzwanzig haha!
Edwin: Wir haben eine spezielle Edition von dem Song „Peacekeepers“ gemacht, mit zwei Stücken wovon eins unveröffentlicht war und wusch waren sie alle weg. Ich habe selber noch nicht mal eine. Wenn Leute dann zur Show kommen, um sie signieren zu lassen, sage ich immer „Wow, das ist die Peacekeeper EP“
Pistol: Bestimmt ist sie mittlerweile sehr teuer bei den Sammlern. Was macht euch denn glücklich? Das kann jeder beantworten haha.
Edwin: Das alles hier, die Fans treffen, Interviews geben und mit den Leuten rumhängen.
Lea: Wenn ich weiß, dass wir Gigs haben, das macht mich glücklich. Das ist es worauf ich mich freue.
Robert Maijk: Ja dieser Teil der Arbeit, das ist es!
Pistol: Nun ich habe mich gewundert, ich dachte ihr spielt hier unten in der großen Halle, nicht oben auf der kleineren Bühne.
Edwin: Ja aber wir sind ja auch nicht der Headliner
Pistol: Hahaha, aber die anderen spielen ja auch oben, doch scheinbar haben sie nicht so viele Karten verkauft, was sehr schade ist bei diesem großartigen Paket mit vier Bands.
Edwin: Ja genau, das ist der Grund.
Pistol: Es ist schon traurig, demnächst spielen Kollegen von euch in Köln, in einem echt kleinen Club. Sie sind auch aus Schweden und ich hatte gedacht, dass sie mindestens in einer Halle für tausend oder mehr Zuschauern spielen.
Lea: Es ist auch unsere erste Tour in Deutschland, wir haben noch nie vorher hier gespielt.
Pistol: Ja das weiß ich, ich wollte euch schon die ganze Zeit einmal Live erleben und dann kam Corona oder sonstige Gründe warum Touren abgesagt worden sind, bei denen ihr als Support gebucht wart. Ich wollte euch im Kubana in Siegburg sehen, leider fiel es auch aus.
Edwin: Ich erinnere mich, es war eine Tour mit Bloodbound geplant, aber dann änderten sich die Umstände und es wurde auch gecancelt.
Pistol: Stimmt es war mit Bloodbound, aber das war schon nach der Pandemie
Robert Maijk: Es wurde dann verschoben und passte dadurch dann nicht mehr in unseren Terminplan, weil es nicht mit unseren Jobs harmonierte. Du kannst halt nicht immer startbereit sein, wenn es verschoben wird.
Pistol: Es sind leider echt schwere Zeiten für Musiker. Dazu steigen die Preise für alles ins Unermessliche.
Robert Maijk: Die finanziellen Folgen der Pandemie sind teilweise echt tödlich für die Musik Szene.
Pistol: Okay, dann sind wir auch schon durch. Habt ihr noch ein paar Worte für unsere Leser?
Erica: Wir sind total glücklich, dass wir das erste Mal in Deutschland sind!
Robert Maijk: Die Fans hier in Deutschland lieben den Metal aus Schweden und Finnland, also sind wir hierhin gekommen und genießen es hier zu spielen. Auch wenn die Umstände vorher nicht so toll waren, sind wir jetzt total zufrieden hier zu sein. Und ich hoffe wir können zurückkommen und längere Shows spielen.
Lea: Und wir fühlen uns so willkommen hier, die Leute sind alle so freundlich und nett. Alles ist bestens organisiert hier in Deutschland (das ist leider nicht immer so – Anm. des Verf.)
Pistol: Du meinst das ernst ja? Nein, ich finde es prima, dass ihr das so erfahrt.
Edwin: Hahaha ich habe dein erstauntes Gesicht gerade gesehen bei Leas Antwort, aber nein wir haben echt nur gute Erfahrung gemacht bisher.
Pistol: Okay erwischt, aber ich gehe sehr oft in die Niederlande zu Konzerten. Hier hast du halt viele kleine Clubs mit winziger Bühne, schlechtem Sound und schlechtem Licht. Und in den Niederlanden hat fast jeder kleine Ort ein Poppodium, das von der Gemeinde unterstützt wird, mit gutem Licht und Ton. Daran fehlt es hier einfach.
Edwin: Sie unterstützen die Kultur mehr?
Pistol: Ja genau wie in Schweden.
Edwin: Bist du denn ein Fußball Fan?
Pistol: Nein überhaupt nicht, ich bin nicht an Fußball interessiert. Ich bin nur an guter Musik interessiert haha.
Lea: Das erste Fußball Spiel an das sich mich erinnere gesehen zu haben, war Schweden gegen Ostdeutschland (ehemals DDR)
Pistol: Ostdeutschland? Das ist aber schon sehr lange her.
Lea: Naja, ich bin nicht mehr so jung.
Pistol: Ach weißt du, Alter ist nur eine Zahl. Es ist in deinem Kopf. Aber ich bedanke mich für eure Zeit und es war ein sehr nettes Gespräch!
Metalite: Wir danken dir auch, dann bis gleich zur Show!