GERM - LOSS


Label:EISENWALD
Jahr:2012
Running Time:34:47
Kategorie: Neuerscheinung
 

Als richtig fleißig erweisen sich Tim Austere und Grey Waters von Germ, indem sie nach ihrem im Frühjahr erschienen Debütalbum „Wish“, pünktlich zur Weihnachtszeit mit „Loss“ eine starke EP nachlegen. Es wird ein ungewöhnlicher und experimenteller Mix aus Black Metal und elektronischer Musik geboten, der uns in eine atmosphärische Traumwelt entführt. Mit ruhigen Piano Tönen und klarem Gesang wird der Opener „My Only Hope“ eingeläutet und steigert sich in der zweiten Songhälfte, mit starker Instrumentalisierung in Verbindung mit „Geschrei“, bis hin zum abrupten Ende. Mit schönen Melodiebögen empfängt uns das elf Minuten Epos „So Lonely, Dead Lonely“, welches immer wieder durch die Schreie durchschnitten wird, um dann zum Ende hin mit großartigen waveähnlichen Gesang, im Stile der Achtziger, 99 Prozent aller Bands dieser Zeit an die Wand zu spielen. Das folgende „Only When Every Timepiece In The World Is Smashed Part 1“ weist fast schon eine auflockernde Wirkung auf und erinnert stilistisch ein wenig an New Order und bietet zudem einen, mit Keyboardpassagen getragenen, dichten Soundteppich auf, während der Gesang durch seine hypnotisierende Wirkung einfach im Gehöhr hängen bleibt. Der recht kurz gehaltene zweite Teil hingegen besticht durch seine getragene Art und dem Einsatz der teilweise auch verzerrten Akustikgitarre. „Cold Grey Dawn (A New Beginning)“ wird mit weiblicher Gesangsunterstützung angeboten und würde ohne die Schreie und der dichten Instrumentalisierung, bedingt durch die mitgehende Wirkung und dem Eingängigen Refrain, locker den Weg in die Charts finden. Der abschließende Titeltrack versprüht, durch den alleinigen Klaviereinsatz pure Melancholie. Fazit: Diese EP sollte sich kein Fan von experimenteller Musik entgehen lassen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters


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