Der Italiener Daniele Lupidi ist in diesem Jahr ziemlich fleißig. Hat er doch erst kürzlich mit seiner Hauptband Valgrind ein Meisterwerk veröffentlicht, legt er jetzt eine EP mit seinem Nebenprojekt Huronian nach, das erst seit 2020 existiert. Während Valgrind eher in Richtung Immolation und Morbid Angel gehen, tendiert man hier eher in Richtung Schweden. Die Musik ist schnell und melodisch, aber immer auch sauschnell runtergehobelt und arschtight eingeprügelt. Erinnerungen an Dissection, Dawn, Sacramentum, Decameron oder Desultory werden wach. Die Produktion ist dünn und klar, was die gewollte Frostigkeit gekonnt betont.

Der Gesang ist wütend gebrüllt. Der Spirit der Mittneunziger wird hier gekonnt eingefangen, ohne dass Huronian altbacken oder überholt klingen. Es gibt zwar momentan sehr viele Bands, die einen solchen Stil spielen, aber dennoch bieten die Italiener uns immer einen Aha-Effekt. Der Songaufbau ist spannend, die vier Tracks (nach dem Intro) astrein gespielt und voller Detailverliebtheit. Trotzdem schaffen es Huronian immer, nachvollziehbar zu bleiben und den geneigten Hörer nicht zu überfordern. Egal, was Daniele Lupidi anfasst, es wird zu Gold, wenn er sich im Death Metal bewegt. Sehr geil!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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