BARREN WOMB - CHEMICAL TARDIGRADE
Label: | BLUES FOR THE RED SUN / FUCKING NORTH POLE |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 38:16 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die beiden Buddys aus Trondheim sind ja schon eine Nummer für sich. Zu zweit, also nur mit Gitarre, Schlagzeug und Gesang, trümmern die Norweger hier mit ihrem mittlerweile fünften Langspieler munter drauf los. Schublade gefällig? Nennen wir das Geräusch-Inferno einfach mal Noise-Rock. Die beiden Witzbolde hauen einem mit dem neuen Machwerk elf Tunes in fast vierzig Minuten ins Hirn. Der Sound ist eine schön kranke Kakophonie aus Punk, Mathrock, Noise, Doom, Metal, Sludge Post Hardcore und D-Beat. Um das Album am Stück zu ertragen, empfiehlt es sich, vorher mit Alkohol und den Drogen deiner Wahl reichlich vorzuglühen, oder sich Wahlweise ein Großhirnrinden Piercing mit einem zehn Zoll Nagel zuzulegen. Das sollte helfen. Klingt in etwa wie ein Shake aus Anal Cunt, Viagra Boys, Doom, Cancer Bats, Dying Fetus, Daughters, Metz, spätes Fugazi und Refuse gefriggel, Idustrial-Metal, Hardrock & Autobahnlärm.
Schräger Humor mit einer gehörigen Prise Selbstverarschung ist bei den beiden Programm, nicht umsonst lautet das Banner: "Your Favourite Doomsday Rock Band“. Die Jungs provozieren und Ecken an, ganz bewusst soll hier polarisiert werden. Fiese Böse Lyrics, die jedem PC´ler sofort die Hutschnur platzen lassen, sind hier Standard. Dabei überziehen die Beiden das so richtig massiv, aber absichtlich mit ordentlich Schalk im Nacken. Wer es ernst nimmt, ist selbst schuld. Da kommen so Schoten und Brüller wie die Tracks „Bachelor Of Puppets“, „D-Beatles“ „High Fructose Napalm Syrup“ oder „Blackout Yoga“ natürlich wie Lack, gerade weil man hier auch herzlich das Metallica Meisterwerk durch den Kakao zieht.
Alter, auf so einen durchgeknallten Scheiß kommst du doch nur, wenn du dir in langen einsamen Polarnächten ein paar Liter selbstgebrannten Schnaps aus Renntierpisse und Fliegenpilzen reinpfeifst. Musikalisch kann ich mit dem Material fast nichts anfangen. Da sind zwar immer einige Segmente dabei, die geil sind, aber als komplettes Werk, ist es selbst mir zu schräg und durch. Egal, eben das Kranke und Durchgeknallte, bis in die Texte rein, macht aber auch den Unterschied. Dafür gesammelte Pluspunkte werden in der Wertung aufaddiert und heben deutlich die Gesamtpunktzahl. Wer es gerne kaputt und abgedreht mag, ist herzlich eingeladen, diesem Wahnsinn zu lauschen.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek