Die Hunsrücker kommen hier mit ihrem zweiten Longplayer an den Start. Elf Tracks schwer ist das Spatzen-Album geworden. Musikalisch ist das deutschsprachiger Post-Hardcore der mit großen Gitarren Klangwelten daherkommt und neben Independent und Ambient Einflüssen auch Rap Gesangseinlagen eingearbeitet hat. Geht in Richtung bekannter Acts wie Being As An Ocean oder Blackout Problems. Gelungen werden meist düstere, traurige und verzweifelte Atmosphären erzeugt. Dicke und bedrückende Klangwelten beherrschen das ganze Album, das von einigen Gastmusiker/Innen unterstützt wird. Songs mit dem Tiefgang eines überladenen Containerschiffs, voller innerer Orientierungslosigkeit, Ungewissheit und Sinnsuche dominieren das Album. Sehr emotional geladen das Ganze.

Auf der einen Seite ist das sehr Spannend und ergreifend arrangiert und an der Umsetzung der Themen gibt es nichts auszusetzen, da steckt verdammt viel Kopf und Können drin. Auf der anderen Seite ist mir persönlich das zu viel Achterbahnfahrt des Traurigen und Negativen. Einige Tunes wie „Frost“ nehmen mich total mit, aber in Gänze ist die Veröffentlichung für mich eine Depressions-Überdosis mit der ich dann doch zu wenig am Hut habe. Der Release ist sicher großartig in vieler Hinsicht, nur mich holt er weniger ab. Auch wenn ich der Band hier sicher zu Unrecht ein paar Punkte streiche, gibt es von mir nur eine Wertung knapp über dem Durchschnitt. Hört einfach mal rein und bildet euch ein eigenes Urteil. Verdient hat es sich das Teil auf jeden Fall.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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