MONKEY3 - WELCOME TO THE MACHINE


Label:NAPALM
Jahr:2024
Running Time:46:48
Kategorie: Neuerscheinung
 

Bei rein instrumentaler Musik ist es wahrlich eine Kunst, den Zuhörer angemessen zu unterhalten, zu fesseln, rein durch die Instrumente spannende Geschichten zu erzählen. Neben der deutschen Progressive-Formation Long Distance Calling sind es vor allem die Schweizer Monkey3, die das ganz vorzüglich beherrschen. So auch auf dem mittlerweile siebten Album „Welcome To The Machine“, das sich weitestgehend um kosmische Themen wie Mensch versus Maschine und Raumfahrt allgemein dreht. Inspiriert wurden Monkey3 dabei von Filmen wie "2001: A Space Oddity", "Matrix", "Solaris" und "1984". Dementsprechend sphärisch ist die Mischung aus Stoner-/Psychedelic Rock und Progressive Rock ausgefallen. Fünf Songs lang, davon drei Stücke mit über zehn Minuten Länge, führen uns also in den Weltraum und lassen uns in selbigem schweben.

Der erste Longtrack und Opener nennt sich „Ignition“, beginnt dann auch sehr sphärisch und mit einem Sprecher im Background. Wird dann schneller mittels spaciger Melodie. Es folgen ruhige Passagen mit wunderschönen Keyboard-Melodien von Outer Space und intensivere Momente, die in einem starken Gitarrensolo und tobenden Drums gipfeln. Traumwandlerisch sicher lassen Monkey3 danach krudere, finstere Klänge bei „Collison“ ertönen. Eine etwas verquere Gitarrenmelodie und ein bombastischer Ausbruch sowie ein frickeliger Gitarrenpart, folgen.

Longtrack Nummer zwei setzt mit  Wind ein. Langsam baut sich „Kali Yuga“ auf, setzt zunächst auf Gitarrengezupfe, mutiert dann aber zu härteren Gitarren-Anschlägen in griffigen Psychedelic Rock. Erneut wechseln sich dann ruhige, sphärische Parts mit wuchtigen Ausbrüchen ab. Ergreifende Melodien, ein quirliges Gitarrensolo und Akustikgitarre am Ende gibt es obendrein. Düsterer und mit Moll-Klängen startet „Rackman“, bei dem von kratzigen Gitarren-Themen über wunderbare Melodien und spacigem Ausklang die Schwere des dunklen Weltalls greifbar scheint.

Der dritte Titel mit Überlänge, „Collapse“ setzt dann den Schlusspunkt mit langsamem Auftakt, an Pink Floyd erinnernden Gitarrenmelodien und sphärischen Keyboards. Natürlich wird auch hier Abwechslung groß geschrieben und mit intensiven Gänsehaut-Melodien, Keyboard-Spielereien, mal dudeligen Parts und flottem Drum-Spiel ein faszinierendes Werk vollendet. Monkey3 schaffen es mit „Welcome To The Machine“ erneut, eine Spielwiese aus tollen Melodien, herrlicher Atmosphäre, spannenden Wendungen und kompetentester Instrumentierung zu präsentieren, welche die Schweizer zur absoluten Spitze der rein instrumentalen Rockmusik-Kunst zählen lässt. Hier wird zu keiner Zeit der Gesang vermisst und das ist ein unweigerliches Zeichen dafür, das hier großartige Musiker mit höchstem Songwriting-Verständnis aufwarten.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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