BACKBONE - EMBRACING DISSOLUTION

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 69:53 |
Kategorie: |
Import Eigenproduktion |
Was Backbone aus Warschau angeht, arbeite ich mich gerade rückwärts durch die Diskographie. Das zeugt vielleicht von mangelndem Organisationstalent oder aber einer unaussprechlichen Genialität meinerseits (ich würde gerne sagen, die Wahrheit liegt in der Mitte aber...). Wie ich vor einiger Zeit bereits bei der Rezension der 2023er EP „Voices Of The Void“ spielen Backbone mit extremen, auch auf „Embracing Dissolution“ wechseln Growls, Knurren, Fauchen und Klargesang sich ab und ergeben ein spannendes Ganzes. Irre ist auch hier schon der für die Band typische Sound, die Mischung aus Funeral Doom und Post-Metal die mich immer wieder stark an düster-kalte 90er Sounds erinnert und meist sehr drone-artig und sphärisch klingt.
Er wird immer wieder ergänzt und auch durchbrochen von den harschen und teils brutalen Vocals von Piotr Kowalczyk, der ein-ums andere Mal zeigt, was in ihm steckt. Bei manchen Tracks („Cinereal Lands“ zum Beispiel) kommen hier und da sogar Industrial-artige Momente vor. Gut, davon bin ich kein großer Fan, aber selbst diese Momente schaffen der Atmosphäre keinen Abbruch. Was hier ganz klar gesagt werden sollte ist, dass Backbone keine Musik für zarte Gemüter macht. Hier herrscht Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und fast schon greifbare Dunkelheit. Für Rocker die mit negativen Emotionen gut umgehen können ist „Embracing Dissolution“ nicht nur eine Alternative sondern eine Empfehlung die von Herzen kommt.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter