Es gibt Bands hier, die ich ohne dieses Webzine niemals kennengelernt hätte. Und es gibt Formationen, da wäre es sehr schade drum gewesen. Zu diesen Horden gehören auch die aus Cuba nach Spanien ausgewanderten Narbeleth, von denen ich bereits das dritte Album in Folge an dieser Stelle bespreche. Insgesamt gibt es nun sechs Alben von ihnen. Das erste erschien in der Heimat nur als Tape. Das neue Album liegt mir erneut – genau wie der Vorgänger – im Digipack mit Prägedruck vor. Sowohl Cuba als auch Spanien sind eigentlich für sonniges Wetter bekannt. Davon scheinen die hier beteiligten Musiker nicht sonderlich viel abbekommen zu haben, wenn man ihren Klängen lauscht.

Sie spielen nordisch geprägten, frostigen Black Metal im Stil der frühen Neunziger. Und dabei geben sie eine sau gute Figur ab. Schnell, tight und melodisch gehen sie zu werke, auch wenn ich bei dem neuen Album das Gefühl habe, dass sie etwas melodischer geworden sind. Beim Titeltrack gibt es sogar hymnische Mönchschöre zu hören. Aber das soll kein negativer Kritikpunkt sein, denn Narbeleth klingen immer kalt und boshaft und niemals kitschig. Ich denke da eher an die Melodieführung so mancher schwedischer Horde. Das Zusammenspiel ist dabei genauso sauber wie die glasklare Produktion. Wer auf Bands wie Arckanum, Svartsyn, Sorhin, Urgehal oder Taake steht, der sollte sich dieses Meisterwerk unbedingt in die heimische Sammlung stellen!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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