BLUE ÖYSTER CULT - ON YOUR FEET OR ON YOUR KNEES - LIVE
Label: | COLUMBIA |
Jahr: | 1975 |
Running Time: | 78:13 |
Kategorie: |
Classics |
Auch wenn Blue Öyster Cult in über fünfzig Jahren nicht durchgehend heavy waren, so gehören sie doch zu den Urvätern des Heavy Metal. Zwei Dinge haben sie jedenfalls in der Szene etabliert: Den Heavy Metal-Umlaut und auch das Heavy Metal-Logo, das erstmals auf ihrem ersten Live-Album, „On Your Feet Or On Your Knees", entworfen von Gerard Huerta, Verwendung fand. Nach drei Studio-Alben erschien dieses Live-Dokument, das 1974 an vielen verschiedenen Orten mitgeschnitten wurde, 1975 als Doppel-LP. Es enthält jeweils drei Songs ihrer ersten drei Alben, unter anderem das Instrumental „Buck´s Boogie", sowie zwei Coversongs: „I Ain´t Got You" von Calvin Carter, das auch die Yardbirds mal gecovert hatten, mit leicht abgeändertem Text und den Steppenwolf-Klassiker „Born To Be Wild" in eigenwilliger Spielweise. Auf jeder Vinylseite sind drei Tracks enthalten, die durch ihre Improvisationen und Verspieltheit oft Überlänge aufwiesen. Waren auf den regulären Studiowerken auch häufig sanfte Töne zu hören, so rockt dieses Live-Album dagegen wie Sau! Das Zusammenspiel ist toll, und es kommt stets Spielfreude auf. Nie klang die Band so treibend wie bei „7 Screaming Diz-Busters". Und sie nimmt auch das Publikum mit, wie man es vor allem bei dem Singalong-Part von „Dominance And Submission" hört. Beim Instrumental „Buck´s Boogie" spielt sich die Band in einen Rausch, und die Gitarren fudeln mit dem Keyboard in bester Deep Purple-Manier um die Wette.
Hier rollt einfach alles! Live kommen auch viele progressive Elemente und Breaks zum Vorschein, denen man sich bei den Studio-Alben noch nicht so bewusst war. Vor allem beim Schluss von „Cities On Flame" dürfte so mancher Prog-Musiker vor Neid verblassen, wenn der Snare-Wirbel synchron auf den Klampfen liegt, inklusive der kurzen Pausen zwischen den Anschlägen; und das gänzlich ohne Hi-Hat-Anzähler. Hier sind wahre Könner am Werk! Und noch etwas ist beeindruckend: Irgendwie können alle Band-Mitglieder alles. So bedient Eric Bloom auch mal den Synthesizer, Allan Lanier das Keyboard oder Schlagzeuger Albert Bouchard auch mal die Gitarre. Aber vor allem können alle singen! Eric Bloom und Donald „Buck Dharma" Roeser teilen sich normal den Gesang, aber hier singt Bassist Joe Bouchard „Hot Rails To Hell" und sein Bruder Albert, der eigentlich Schlagzeuger ist, übernimmt den Gesang beim Led Zeppelin-mäßigen „Cities On Flame With Rock-And-Roll". Ein Qualitätsunterschied ist dabei nicht zu vernehmen. Wenn man nicht genau drauf achtet, merkt man es gar nicht. Der Sound des Albums ist gut und erdig, die Live-Atmosphäre wird komplett eingefangen, und somit ist „On Your Feet Or On Your Knees" ist tolles Konzert-Dokument aus den Siebziger Jahren, von einer Band, die nach wie vor - auch in Hard´n´Heavy-Kreisen - noch sehr unterschätzt wird!
Tracklist:
Seite 1:
Subhuman
Harvester Of Eyes
Hot Rails To Hell
Seite 2:
The Red And The Black
7 Screaming Diz-Busters
Dignitaries Of Hell
Bug´s Boogie
Seite 3:
Then Came The Last Days Of May
Cities On Flame With Rock-And-Roll
ME 262
Seite 4:
Before The Kiss, A Redcap
I Ain´t Got You
Born To Be Wild
Line-Up:
Eric Bloom – Lead Vocals, Stun Guitar, Synthesizer
Donald Buck Dharma Roeser – Lead Guitar, Lead Vocals
Allan Lanier - Rhythm Guitar, Keyboards
Joe Bouchard - Bass
Albert Bouchard – Drums, Guitar
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller