HUMANKIND - AN END, ONCE AND FOR ALL
Label: | ROAR! ROCK OF ANGELS |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 38:44 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nun, schon bei den ersten Takten merkt man, dass hier Profis am Werk sind. Keine Schülerband aus dem Keller-Proberaum mit ihren ersten Ergüssen. Ein Blick auf die Besetzungsliste zeigt Gitarristin Maria Kimberly Huehn (Revolution Eve), Tobias Künzl (nein, nicht der von den Prinzen) ebenfalls an der Gitarre, Bassist Dominik Stotzem (Enemy Inside), Marco Seelig an den Trommeln und last but not least Shouter Samuel Scholz (Killing Your Idols). Auch für die Produktion griff man auf einen erfahrenen Tonmann zurück, nämlich Christoph Wieczorek von Sawdust Recordings (unter anderem Annisokay, Beyond The Black, April Art). Dementsprechend ist eine körperhafte Produktion mit Seele entstanden, die sich weg vom Einheits-Soundbrei vieler Neuerscheinungen bewegt.
Aber was bieten die Dame und die Herren dem geneigten Hörer denn so an, das ist hier die Frage. Nun ich würde es als modernen Metalcore bezeichnen. Das Ganze fein abgeschmeckt mit einem Hauch von Pop und Alternative Streuseln. Feine bis brachiale Riffs der Gitarristen, eingängiger Wechselgesang zwischen Klargesang und wütendem Gegrowle gibt den Songs das gewisse Etwas. Alles Stücke gehen dabei gut ins Ohr und zünden sofort, ob das dauerhaft hängen bleibt, muss man abwarten. Dafür ist einfach die Flut an Neuerscheinungen in diesem Genre zu groß. Eine Debüt Veröffentlichung kann noch so gut sein, wenn da keine Ohrwürmer dabei sind, war es das schon fast.
Nun die Gefahr sehe ich hier eigentlich nicht, vor allem da es auch textlich nicht um banale Themen geht. Vielmehr werden die psychischen Probleme, Traumas und all den Mist, der einen manchmal aus der Bahn werfen kann, recht einfühlsam behandelt. Für eine Band, die sich erst in 2022 gegründet hat, ist das gesamte Ergebnis dann schon sehr beachtlich. Schlussendlich erfindet man natürlich nichts Neues, aber das auf diesem Album Gebotene ist schon große Klasse.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt