Die Lobeshymnen zum Vorgänger „Bomben Über Disneyland“ sind noch nicht ganz verhallt, da schütteln sich Jack Pott ihren zweiten Langdreher mit „Hass Im Ärmel“ aus ebendiesem. Erneut erreicht uns aus Bad Schwartau feiner deutschsprachiger Punkrock, der vor allem bei der Originalität der Texte sehr an die frühen Werke der Berliner Megastars Die Ärzte erinnert. Dabei gehen die Jungs musikalisch aber noch etwas weiter und nehmen verschiedene andere Sounds wie Techno und Disco-Beats mit auf, was für eine größere Vielfalt und Abwechslung sorgt. Auch wenn die Musik eher fröhlich und flott zum Feiern animiert, sollte man bei den Texten etwas genauer hinhören.

Hier werden nämlich teilweise recht ernste Themen wie das unsägliche Verhalten der heutigen Musikindustrie, das Flüchtlingsproblem, Sexismus oder Political Correctness im Allgemeinen behandelt. Das Ganze wird aber nicht mit dem üblichen, erhobenen Zeigefinger dargebracht, sondern in überwiegend intelligente Texte mit einer Menge Wortwitz verpackt. Darüber hinaus kommt aber auch das Zwischenmenschliche mit kleinen, humorigen Geschichten aus dem Leben nicht zu kurz. So sollte Punkrock heutzutage klingen, um nicht altbacken und verstaubt, sondern modern und ansprechend aufzutreten. Mich haben die Jungs jedenfalls damit gepackt. Muss ich mir bei nächster Gelegenheit unbedingt mal live anschauen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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